
Gemeinderatskandidat Wyss: «Ich komme mit den meisten Leuten anständig aus»
Ausgangslage der Wahlen: André Wyss ist der einzige Neue
Am 29. März finden Gemeindewahlen im Kanton Luzern statt. Für den fünfköpfigen Gemeinderat Wikon gibt es gleich viele Kandidaten wie Sitze zu vergeben sind. Esther Ammann (SP) und Wolfgang Kunzelmann (SVP) treten nicht mehr an. Die drei Bisherigen Rosie Brunner (CVP), Ivan Zanin (parteilos) und Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor (CVP) kandidieren für eine weitere Legislatur. Die parteilose Sozialpädagogin und Therapeutin Carmen Hodel aus dem Hintermoos tritt zum zweiten Mal an. Die SP unterstützt ihre Kandidatur. 2019 holte sie bei der Wahl der neuen Sozialvorsteherin im zweiten Wahlgang 170 Stimmen und lag nur 29 Stimmen hinter Rosie Brunner. André Wyss (SVP) ist also der einzige Neue. Die FDP Wikon unterstützt alle fünf Kandidaturen. Der CVP-Vorstand begrüsste Wyss’ Kandidatur. (ben)
Der 35-jährige André Wyss wohnt mit seiner dreiköpfigen Familie in einem schmucken Einfamilienhaus am Feldweg in Wikon. Er hat den Journalisten nach Hause eingeladen; Berührungsängste mit Fremden hat er also offensichtlich keine. Töchterchen Yanina öffnet die Türe, hinter ihr kommt gleich der Papi. Wyss bittet freundlich herein, wir gehen ins Büro im Untergeschoss.
Der Gemeinderatskandidat der SVP lebt seit zehn Jahren in Wikon, wo ihn der Beruf hinbrachte und die Liebe dableiben und eine Familie gründen liess. André Wyss stammt aus Uerkheim, wo seine Eltern einen Bauernhof betreiben. «Im Gemüsebaubetrieb Schildknecht in Wikon habe ich den zweiten Teil der Lehre als Gemüsebauer gemacht», erzählt er. Dort lernte er auch seine künftige Frau kennen, Stefanie Wyss, ledige Schildknecht. «Sie ist eine Urwikonerin», betont Wyss. Bis Ende 2018 hat er im Betrieb seines Schwiegervaters gearbeitet und war zuletzt Teilhaber des Unternehmens.
Heute ist André Wyss als Zulieferant und Berater für Gemüsebaubetriebe tätig und hat geregeltere Arbeitszeiten. «Ich habe deshalb Zeit und möchte mich für die Gemeinde engagieren», sagt er zu seiner Motivation für den Gemeinderat zu kandidieren, «man sollte etwas tun, finde ich, und nicht nur jammern.»
Wyss kandidiert für den frei werdenden Sitz von Wolfgang Kunzelmann (SVP). Dieser tritt zu den Gemeindewahlen 2020 nicht mehr an. Er trete kein Erbe an, sagt André Wyss selbstbewusst. Von den früheren Ereignissen im Gemeinderat habe er zu wenig Kenntnisse, um sich zu äussern. «Schade», sagt er einzig. Und: «Ich finde es toll, dass die bisherigen Gemeinderatsmitglieder den Bettel nicht hingeschmissen haben und wieder antreten. Sie machen einen guten Job, und das spornt mich an.»
André Wyss ist in Wikon verankert. Er ist Zugführer und Offizier in der Feuerwehr Wiggertal. Schon vor der Fusion engagierte er sich in der lokalen Feuerwehr. «Wir haben eine gute Kameradschaft und es macht richtig Freude», erklärt er. Der Gemeinderatskandidat ist ausserdem noch im Turnverein Uerkheim und fährt gerne Velo. «Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie.» Das Ehepaar Wyss hat zwei Kinder, Yanina (6) ist im Kindergarten, und Anja (9) in der zweiten Klasse.
Wyss’ Kandidatur war willkommen in Wikon. «Ich habe von allen Parteien positive Signale erhalten», sagt er. Schon ganz vorausschauend kollegial fügt er hinzu: «Es geht ja im Gemeinderat nicht um Parteipolitik, sondern um Gemeindepolitik und darum, Wikon vorwärtszubringen.» Er sieht seine Wahlchancen als real an. «Man kennt mich, ich bin aktiv im Dorf und komme mit den meisten Leuten anständig aus. Zudem habe ich eine starke Partei im Rücken.»