Beim SC Langenthal ist man froh, dass es keine Geisterspiele gibt

Ein Wochenende mit Eishockeyspielen ohne Zuschauer war genug. Nach der Ligaversammlung vom Montagvormittag hat National-League-Direktor Denis Vaucher gesagt: «Geisterspiele wollen die Clubs nicht.» Deshalb hat die Ligaversammlung entschieden, die Fortsetzung der Saison zu verschieben und allenfalls später mit den Playoffs in der National League und den Halbfinals in der Swiss League zu beginnen. Für Peter Zulauf, Vorsitzender der Geschäftsführung des SC Langenthal, ist dies die richtige Entscheidung. «Mit Geisterspielen hätten wir unserem Produkt, unserem Sport, geschadet», ist er sich sicher. Dies habe sich spätestens am Wochenende bei den Geisterspielen gezeigt. Aber: «Wir sind hier, um zu spielen. Wir wollen Eishockey spielen und den Halbfinal bestreiten», sagt er weiter. Entsprechend hoffe er, dass die Saison fortgeführt werden könne. Dabei will er die Fans aber dabei haben. «Spiele ohne Fans sind emotionslos, dabei lebt der Sport gerade davon, sei es in Unter- oder Überzahlsituationen oder in hektischen Momenten.»

«Wir hätten die Halbfinals verdient»

Für die Spieler der jeweiligen Teams heisst das vor allem eines: Warten. «Aktuell bin ich noch ratlos, was wir bis am 18. März tun sollen. Ständig trainieren oder vielleicht pausieren und gemeinsam etwas unternehmen – ich weiss es nicht», sagt SCL-Captain Stefan Tschannen. Wahrscheinlich werde man eine Mischung aus allem anstreben, so habe man sich die schönste Zeit des Jahres aber nicht vorgestellt. Dennoch: «Irgendwie ist der Entscheid logisch, denn vor leeren Rängen zu spielen, macht auch nicht wirklich Spass.»

Dieser Situation etwas Positives abgewinnen, könne er nicht, eine andere Wahl als sich dem zu fügen gebe es aber auch nicht. Und zudem, «hätten wir es verdient die Halbfinals zu spielen. Deshalb gilt es jetzt eben abzuwarten, wie sich der Bundesrat entscheiden wird.» Ein vorzeitiges Ende der Saison wäre auf jeden Fall sehr bitter, findet Tschannen, Geisterspiele auszutragen würde aber ebenfalls keinen Sinn machen. Er persönlich sei nicht wirklich zuversichtlich, was die Fortsetzung dieser Saison anbelangt. «Wir müssen mit allem rechnen, auch damit, dass wir nicht mehr spielen dürfen», sagt Stefan Tschannen. Vorerst werde man sich aber voller Elan auf die Halbfinal-Serie gegen Kloten vorbereiten. Nach dem 4:1-Sieg in der Playoff-Viertelfinal-Serie gegen den EHC Olten scheint schliesslich auch der Aufstiegsaspirant nicht unüberwindbar.