Peralta und Gashi: Zwei schöne Geschichten beim FC Aarau in sportlich tristen Zeiten

Die ersten beiden Testspiele im neuen Jahr – klar warten da alle im und um den FC Aarau auf das Debüt des neuen Hoffnungsträgers Shkelzen Gashi. Scheinbar hat es auch in der Social-Media-Abteilung Gashi-Fans: Auf dem Twitter-Profil des deutschen Drittligisten wird nach dem 1:0 des FCA Gashi als Torschütze genannt. Wie die Ostdeutschen darauf kommen, bleibt ein Rätsel. Jedenfalls ist ein Gashi-Treffer im Vormittagsspiel ein frommer Wunsch. Er steht gegen Chemnitz nicht im Aufgebot.

Es ist schon Geduld gefragt bis zur Schlussviertelstunde der zweiten Partie des Tages gegen Kaiserslautern, ehe die neue Nummer 10 des FC Aarau erstmals den Platz betritt. Das Ballgefühl hat er trotz fast 15-monatiger Zwangspause wegen der Ausbootung in den USA nicht verloren. Doch die 1:4-Niederlage verhindern kann Gashi nicht. Was begründbar ist: Einerseits geht auch an einem Spieler wie Gashi, trotz seines grossen Instinkts, eine so lange Pause nicht spurlos vorbei. Bis das Gespür für Raum und Zeit und die Bindung zu den Teamkollegen zurück sind, wird es einige Wochen dauern. Und dann steht bei seiner Einwechslung der Rest der Mannschaft seit Spielbeginn auf dem Platz, müde vom hohen Tempo der Partie und den Konditionstrainings der vergangenen Tage. Kaiserslautern hingegen wechselt in der Pause komplett durch.

Neues Jahr, alte Probleme: Zu viele Gegentore

Entsprechend sind für FCA-Trainer Patrick Rahmen die Resultate der Spiele gegen Kaiserslautern (1:4) und zuvor gegen Chemnitz (1:3), in dem zur Pause nur zwei Wechsel vorgenommen wurden, sekundär. «Wir wollten, dass die Spieler an ihre Grenzen gehen. Diese Leidensfähigkeit brauchen wir, wenn in zwei Wochen die Meisterschaft weitergeht.»

Ärgerlich ist die Art und Weise, wie an diesem Sonntag die Gegentore fallen. Oder: Neues Jahr, alte Probleme. Erst einmal sind sieben Gegentreffer in zwei Partien per se zuviel, analog zu den 35 in den 18 Vorrundenspielen. Und der Fakt, dass Chemnitz zwei seiner drei Tore durch Standardsituationen erzielte und Kaiserslautern zwei Mal individuelle Fehler der Aarauer ausnützte, weckte unschöne Erinnerungen an das vergangene Jahr. «Das sind unter anderem die Dinge, die wir abstellen wollen und müssen, um in der Rückrunde eine bessere Falle zu machen», konstatiert Rahmen, der dennoch ein positives Zwischenfazit der Wintervorbereitung zieht: «Die Spieler arbeiten mit den Bewusstsein, dass wir in der Vorrunde nicht gut genug waren.» Zum Gashi-Debüt sagt der Trainer: «Wir müssen ihn langsam an die Mannschaft heranführen. Primär ist wichtig, dass er die Vorbereitung verletzungsfrei übersteht.» Ob der Neuzugang eine Option für die Startelf beim Rückrundenauftakt am 25. Januar ist, lässt Rahmen offen.

Zum Schluss die Auflösung des tatsächlichen FCA-Torschützen zum 1:0 gegen Chemnitz: Miguel Peralta. Am 4. November 2018 absolvierte er seine bis dato letzte Partie in Chiasso, ehe ihn ein Kreuzbandriss, die fünfte schwere Knieverletzung des 24-Jährigen, für über ein Jahr ausser Gefecht setzte. Gegen Chemnitz krönte er sein Comeback mit einem Tor. Auch in sportlich tristen Zeiten schreibt der FCA schöne Geschichten.

Testspiele:

Aarau – Chemnitzer FC (3. Liga) 1:3. Aarau – 1. FC Kaiserslautern (3. Liga) 1:4.

Aarau – Chemnitzer FC 1:3 (1:0)
Calista Luxury Resort, Belek. – Tore: 42. Peralta 1:0. 62. Campulka 1:1. 67. Tuma 1:2. 76. Bozic 1:3.
Aarau: von Arx (46. Bonorand); Peralta (46. Freyenmuth), Leo, Lujic, Mehidic; Spadanuda, Hammerich, Jäckle, Misic; Alounga, Maierhofer.
Bemerkungen: Aarau ohne Corradi, Hübel (beide verletzt), Ammeter, Balaj, Gashi, Giger, Neumayr, Pepsi, Rossini, Rrudhani, Schindelholz, Schneuwly, Thaler, Thiesson und Zverotic (alle nicht eingesetzt).

1. FC Kaiserslautern – Aarau 4:1 (3:1)
Kaya Palazzo Golf Resort, Belek. – Tore: 5. Balaj 0:1. 22. Sickinger 1:1. 23. Skarlatidis 2:1. 29. Röser 3:1. 73. Morabet 4:1.
Aarau: Ammeter; Giger, Zverotic, Thaler, Thiesson; Rrudhani, Pepsi, Neumayr, Balaj (75. Gashi); Schneuwly, Rossini.
Bemerkungen: Aarau ohne Corradi, Hübel (beide verletzt), Alounga, Bonorand, Freyenmuth, Hammerich, Jäckle, Leo, Lujic, Maierhofer, Mehidic, Misic, Peralta, Schindelholz, Spadanuda und von Arx (alle nicht eingesetzt).