Sie ziehen alle Register für die Orgel der Zofinger Stadtkirche

Orgelkonzerte – Auszug


5. Januar 2020, 17 Uhr
Heiteres Neujahrskonzert für zwei Orgeln mit Hans Jürg Bättig und Karl Kipfer

26. Januar 2020, 17 Uhr
Musikgottesdienst – Orgel- Zeitreise

23. Februar 2020, 17 Uhr
Hans Jürg Bättig spielt Musikwünsche.
Eingabe bis 15. Januar per Mail an hansjuerg.baettig@ ref-zofingen.ch

Unter www.ref-zofingen.ch ist das vollständige Programm.

Süsse Schokolade und spritziger Weisswein mit einem Orgellogo versehen sowie herzige Papier-engel – sie vereint, dass durch ihren Verkauf das Spendenbarometer steigt. Gesammelt wird für die Revision der grossen Orgel der Stadtkirche Zofingen. Rund 220 000 Franken braucht es dafür. Den Grossteil der Kosten trägt die reformierte Kirchgemeinde Zofingen. «In Zeiten von Mitgliederschwund und sinkenden Einnahmen können wir eine solche Investition als reformierte Kirchgemeinde nicht mehr so einfach stemmen und deshalb gehen wir in Zofingen neue, kreative Wege», sagt Pfarrer und Komiteemitglied Lukas Stuck.

Zusammen mit verschiedenen Partnern will das fünfköpfige Komitee mindestens 50 000 Franken zusammenbringen. «Unter anderem hat die Bäckerei Leutwyler eine spezielle Orgelschokolade kreiert und von der Stadt Zofingen haben wir Weisswein erhalten, den wir als Orgelwein verkaufen können», sagt Doris Lüscher, Präsidentin Kirchenkommission Kirchkreis Zofingen-Mühlethal. Gefragt sind auch die aus alten Gesangsbüchern und in Handarbeit hergestellten Papierengel. «Die Verbundenheit mit der Orgel ist gross», freut sich Doris Lüscher. Sie erzählt, dass jemand 50 Franken für einen Engel bezahlt hat und keinen weiteren dazunehmen wollte. «Wir sind sehr glücklich, dass wir schon mehrere Tausend Franken für die Orgel sammeln konnten», sagt Doris Lüscher. Tatkräftig stehen ihr bei der Aktion Beatrice Badertscher, die beiden Pfarrer Lukas Stuck und Ruedi Gebhard sowie Organist Hans Jürg Bättig zur Seite.

Vom Wunschkonzert bis zum Sponsorenlauf
Damit das Spendenbarometer weiter steigt, sind im neuen Jahr diverse Anlässe (siehe Box) wie ein Wunschkonzert des Organisten Hans Jürg Bättig am 23. Februar und ein Sponsorenlauf durch die Altstadt am 5. September geplant. «Sie ist die grösste, rein mechanische Orgel der Schweiz und ein wichtiges Kulturgut», betont Hans Jürg Bättig. Er erzählt, dass die Orgel 1983 die Firma Metzler Orgelbau in Zusammenarbeit mit dem Orgelsachverständigen Bernhard Edskes erbaut hat. «Optisch und klanglich lehnt sie sich an die durch Arp Schnitger geprägte norddeutsche barocke Orgelbautradition an.» Neben dieser Grundausrichtung wurde ein erheblicher Pfeifenbestand der Vorgängerorgel aus dem 19. Jahrhundert übernommen. «Deshalb kann auch romantische Orgelliteratur klanglich überzeugend wiedergegeben werden.»

Bättig gibt aber zu bedenken, dass nach 36 Jahren nun eine Generalrevision überfällig ist. «Schmutz, Staub und trockene Luft haben Schäden hinterlassen», sagt er und erklärt: «Die Orgel muss in ihre Einzelteile zerlegt, gereinigt und schadhafte Teile müssen repariert oder ersetzt werden.» Er sieht in der Generalrevision – die vom September bis November 2020 vorgesehen ist – auch die Gelegenheit, gewisse klangliche und technische Mängel zu beheben. «Danach erklingt die Orgel in ihrem gesamten Potenzial.»

Prachtvoller Anblick, majestätische Klangfülle
Dass die Orgel zu Recht den Titel «Königin der Instrumente» trägt, erklärt sich alleine schon durch ihre beeindruckende Grösse. Ihr Anblick ist prachtvoll und die Klangfülle majestätisch. «Jede Orgel besitzt ihren einzigartigen Charakter», sagt Hans Jürg Bättig und untermauert das Gesagte. Vom Organisten mit Händen und Füssen gleichzeitig gespielt, sind die klanglichen Möglichkeiten der Orgel dank dem idealen räumlichen Rahmen der Stadtkirche immens.

«Durch die Anerkennung des Orgelbaus und der Orgelmusik durch die UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit wurde die Bedeutung der über Jahrhunderte gewachsenen Orgelkultur im Jahr 2018 gebührend gewürdigt», sagt Doris Lüscher und betont: «Mit der Revision wird die Zukunft dieses wertvollen, musikalischen Kulturträgers mitten in der Stadt Zofingen langfristig gesichert.»