Von A wie Antenne über F wie Fabrikli und H wie Hochseil bis hin zu Z wie Zucht

A wie Antenne

Hitzige Diskussionen und ein langes Hin und Her löste die Installation einer neuen 5G-Mobilfunkantenne auf dem Dach des Schulhauses Hübeli in Uerkheim aus. Die Gegner der Antenne argumentierten, der Standort auf dem Schulhausdach sei aufgrund der Strahlungen und deren unbekannten Auswirkungen auf die Menschen nicht zu verantworten. An der Wintergmeind 2019 lehnte der Souverän den Vertrag mit der Swisscom und damit die Mobilfunkantenne ab. Im Vorfeld der Abstimmung hat Gemeindeammann Herbert Räbmatter gar einen anonymen Brief mit einer Todesdrohung erhalten. Im März 2020 kam es dann zur Referendumsabstimmung, bei welcher der Souverän dem Standort für die neue Mobilfunkantenne grünes Licht gab. 

B wie Badi

Auf dem Gemeindeboden von Bottenwil befindet sich seit Anfang der 70er Jahre ein öffentliches Schwimmbad. 1973 wurde das kleine, aber idyllische Schwimmbad mit einem Dorffest eingeweiht. Betrieben wird die Badi vom Schwimmbadverein Bottenwil-Uerkheim. Der Verein und der Badibetrieb finanzieren sich durch die Eintritte, Sponsoren und Beiträge von den Gemeinden Bottenwil und Uerkheim.

C wie Club

«Club HighSociety» nennt sich der Verein, der im Januar 2008 durch acht Uerkentaler gegründet wurde. Der Club versteht sich als eine Art Kulturverein, der heute aus einem 15-köpfigen Team besteht. Ziel ist es, den Kontakt und Zusammenhalt der Einwohner durch die Organisation und Durchführung diverser Events, Konzerte und anderer gemeinnützigen Veranstaltungen aufrechtzuerhalten.

D wie Dorfverein

Seit Februar 2018 gibt es in Uerkheim einen Dorfverein. Idee hinter dem Verein war in erster Linie die Realisierung eines neuen Spielplatzes in der Gemeinde. Der Dorfverein hat sich aber auch zum Ziel gesetzt, das Dorfleben attraktiver zu gestalten und der Bevölkerung durch die Organisation von verschiedenen Veranstaltungen Begegnungsmöglichkeiten zu bieten. 

E wie Einweihung

Am 1. August war es so weit: Das neue Loipenfahrzeug des Langlaufvereins Kalthof-Wiliberg konnte feierlich und im Beisein von Regierungsrat Alex Hürzeler eingeweiht werden. Der Kauf des neuen Fahrzeuges konnte dank Sponsoring, Crowdfunding sowie Beiträgen von Loipen Schweiz und des Swisslos Sportfonds des Kantons Aargau realisiert werden. Es war das erste Mal in der 37-jährigen Vereinsgeschichte, dass sich der Langlaufverein ein neues Pistenfahrzeug beschaffte.

F wie Fabrikli

Jährlich mindestens sechs kulturelle Veranstaltungen und unterhaltsame Anlässe organisiert der Kulturverein Fabrikli. Dieser wurde 2007 auf Initiative des Gemeinderates gegründet. Das gleichnamige Gebäude «Fabrikli» ist jeweils Schauplatz der Events, bei denen auch nationale Grössen auftreten. Das 1948 erbaute Gebäude kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Es beheimatete dereinst eine Feinstrickerei, später wurde darin Karton verarbeitet. Heute ist das «Fabrikli» im Besitz der Gemeinde Bottenwil.

G wie gestohlen

Im September 2001 stahl der Kunstdieb Stéphane Breitwieser das Glasgemälde «Madonna auf der Mondsichel» aus der Kirche Uerkheim. Von 1991 bis 2001 raubte der Franzose Kunstschätze im Wert von über 20 Millionen Franken. Darunter Meisterwerke von Lucas Cranach, Pieter Brueghel und Albrecht Dürer. Und eben, die «Mondsichelmadonna» aus Uerkheim. Zwei Monate nach dem Raub im Uerkental wurde Breitwieser verhaftet. Ein Teil der gestohlenen Kunstschätze wird später in einem Fluss wiedergefunden, darunter auch das Uerkner Glasgemälde. 2013 kehrt das renovierte Gemälde schliesslich wieder zurück in die Kirche Uerkheim.

H wie Hochseil

Er ist einer der bekanntesten Einwohner der Gemeinde Uerkheim: der Hochseilartist Freddy Nock. Der Extremsportler entstammt der Zirkusfamilie Nock und begann bereits im Alter von elf Jahren mit dem Hochseillauf. Nock ist Inhaber mehrerer Weltrekorde im Hochseillauf. 2011 etwa lief er ohne jede Sicherung und Balancierstange auf einem 5 cm dicken Tragseil auf die Zugspitze. Für 2022 plant der Artist einen weiteren Weltrekordversuch, der in 5000 bis 7000 Metern Höhe stattfinden soll. Zuletzt sorgte Nock allerdings für negative Schlagzeilen. Im Dezember 2019 wurde er vom Bezirksgericht Zofingen wegen versuchter vorsätzlicher Tötung seiner Ehefrau zu einer zweieinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Aargauer Obergericht revidierte dieses Urteil später und sprach Nock von den Vorwürfen frei.

I wie Interessen

Der Verein «Aktives Bottenwil» bezeichnet sich auf seiner Website als Interessensgemeinschaft, «deren Anliegen es ist, die Gegenwart, die Zukunft sowie das politische und kulturelle Leben der Gemeinde mitzugestalten». Ausserdem sei der Verein «politisch unabhängig» und «keiner dritten Organisation untergeordnet».

J wie Jabadabadu

Sein Ausruf «Jabadabadu» ist unter den Schwingfans bekannt. Den gibt der Uerkner Schwinger Patrick Räbmatter nämlich von sich, wenn er bei einem Schwingfest den Kranz auf sicher hat. Seit 2016 gehört Räbmatter zu den «Bösesten» der Schweizer Schwinger. Der bald 30-Jährige gewann damals am Eidgenössischen Schwingfest (ESAF) in Estavayer-Le-Lac seinen ersten eidgenössischen Kranz. Diesen Erfolg konnte er 2019 am ESAF in Zug wiederholen.

K wie kunstvoll

Wer auf der Verbindungsstrasse von Zofingen nach Uerkheim fährt, dem sticht es bei der Durchfahrt sofort ins Auge: das ehemalige Hinterwiler Schulhaus. Die kunstvoll gestaltete Aussenfassade ist einzigartig. Und auch im Innern hat sich Kunstmaler Hugo Siegrist – ihm und seiner Frau gehört das Haus seit 1979 – eine eigene Welt mit zahlreichen Kunstwerken geschaffen. Das alte Schulhaus war kürzlich auch in der SRF-Architektursendung «DingDong» zu sehen.

L wie Lift

Der Skilift Bottenwil ist seit 1976 im Graben stationiert. Damals war er noch im Besitz der Familie Wüthrich. Zehn Jahre später kaufte ihr die Skilift-Genossenschaft den Lift ab. Bald darauf wurde das Skilifthäuschen errichtet und es fand ein erstes Skirennen im Graben statt. 1996 wurde der Skiclub Bottenwil gegründet, der seither den Bottenwiler Skilift betreibt. Der Lift, der letztes Mal in der Saison 2018/19 öffnen konnte, ist 230 Meter lang und kann rund 600 Personen pro Stunde befördern.

M wie Maler

Es dürfte das bekannteste Gemälde des Uerkentals sein: das Werk «Die vier Jahreszeiten im Uerkental» von Giuseppe Canova. Die vier je zehn Meter langen Ölbilder geben das Panorama vom Bottenwiler «Forehoger» in jeder Jahreszeit wieder. Der Erschaffer des Werks, der gebürtige Italiener Giuseppe Canova, lebte mit seiner Schweizer Ehefrau in Bottenwil. Das Atelier des Künstlers befand sich in einem alten Zirkuswagen, den er «Il Carrozzone» nannte. Jedes Jahr führte er dort auch eine Frühjahresausstellung durch. Canova verstarb 2013 im Alter von fast 90 Jahren. Die vier Panoramen wurden 2014 dem Aargauer Kunsthaus übergeben.

N wie Naturschutz

Aktiv für den Naturschutz im eigenen Dorf setzten sich die «Buntspechte Bottenwil» ein. Der Verein kann dabei auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits 1974 wurde er als «Natur- und Vogelschutzverein Bottenwil» gegründet, 2010 erhielt er seinen heutigen Namen. Die «Buntspechte» sind unter anderem Besitzer des Biotops Brunnloch. Am Fliederweg unterhält der Verein zudem einen Baumgarten mit diversen Obstbäumen.

O wie Ortsname

Uerkheim wurde im Jahr 893 erstmals urkundlich erwähnt. Damals unter dem Namen Urtihun, was so viel bedeutet wie «bei/an der Urticha». Der Flussname Urticha schliesslich kann als «die Sprudelnde» übersetzt werden. Papst Clemens III. bestätigte dem Kloster Muri im Jahr 1189 Besitz in Botanwile. Der Ortsname leitet sich vom althochdeutschen Botinwilari ab, was «Hofsiedlung des Boto» bedeutet. Der Ortsname Wiliberg lässt sich aus dem althochdeutschen Wilinberg ableiten und bedeutet «Bergsiedlung des Wilo».

P wie Pouletknusperli

«Karaage», so heissen die japanischen Pouletknusperli, welche das Ehepaar Nakamura aus Bottenwil seit über drei Jahren in seinem Foodtruck in der Stadt Aarau verkauft. Die Spezialität aus Japan wird ähnlich wie «Fried Chicken» frittiert. Allerdings steckt das Gewürz bei den Karaage nicht in der Panade, sondern direkt im Fleisch. Dafür werden sie mehrere Stunden mariniert. Manuela und Yuji Nakamura eröffneten Ende 2020 zudem in Aarau einen kleinen japanischen Lebensmittelladen. Vor kurzem ist der Laden nun umgezogen und befindet sich neu am Rain in Aarau.

Q wie Quartett

Vier enthusiastische Trompetenbläser standen am Anfang der über 100 Jahre zurückreichenden Entstehung des Musikvereins Bottenwil. Das Quartett gründete, zusammen mit einem Dirigenten, 1910 den Verein. Damals unter dem Namen Christlicher Posaunenchor Bottenwil. Dieser wurde 1972 in Musikverein Bottenwil geändert. Der Verein zählt heute über 20 Mitglieder und engagiert sich besonders für die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen.

R wie Rosen

Fast 20 Jahre lang baute Erwin Koller in Uerkheim Rosen an. Im Verkaufsladen «Rosen Koller» konnten die Kunden diese erstehen. Doch beim Hochwasser 2017 wurden alle Gewächshäuser von «Rosen Koller» zerstört. Ein Wiederaufbau hätte sich nicht rentiert. Daher werden die Rosen nun in Hagneck produziert. Gekauft werden können die Schweizer Rosen aber immer noch im Geschäft an der Dorfstrasse.

S wie Sanierung

Sechs Monate dauerten die Sanierungsarbeiten an der Weiermattstrasse in Bottenwil. Dem Projekt ging eine dreijährige Planungsphase voraus. Der Souverän sprach einen Kredit über 1,2 Millionen Franken für die Sanierung, bei welcher unter anderem 1100 Tonnen Altbelag entsorgt und knapp 1500 Tonnen Asphalt verbaut wurden. Im Juni 2020 konnte die rund 800 Meter lange Strasse wieder für den Verkehr freigegeben werden.

T wie Theater

Vor über 30 Jahren wurde die Spiel- und Theatergruppe Bottenwil ins Leben gerufen. Seither bringt die Gruppe mit rund 30 Mitgliedern jedes Jahr ein neues, vergnügliches Stück auf die Bühne. Die letzte Aufführung fand – coronabedingt – im Februar 2019 statt. Die Bottenwiler spielten die Komödie «Im Meischter sini Geischter». Seit 2001 gibt es auch in Uerkheim eine Theatergruppe.

U wie Unwetter

Das Unwetter in der Region Zofingen im Juli 2017 richtete besonders in Uerkheim grossen Schaden an. Ein 300-jährliches Hochwasser rauschte durchs Uerkental. Der Dorfbach wurde zum reissenden Strom, schoss über die Ufer und schwemmte Autos wie Papierschiffchen weg. Die Gemeinde hatte Schäden in Millionenhöhe zu beklagen.

V wie Volleyball

Anfang der 2000er-Jahre bauten Jugendliche unter der Anleitung von Pfarrer Reinhard Eisner auf der Pfarrmatt ein Beachvolleyballfeld. Betreut wird das Feld der Kirchgemeinde mittlerweile vom Turnverein Uerkheim. Dieser organisiert auch jedes Jahr ein Beachvolleyballturnier.

W wie Wappen

Das Gemeindewappen von Bottenwil zeigt eine grüne Tanne auf rotem Hintergrund und eine weisse Zinnenmauer. 1811 wurde das Wappen auf dem Gemeindesiegel erstmals abgebildet, damals aber noch in anderer Farbkombination. Und statt einer Mauer war ein Dreiberg zu sehen. Erst 1965 führte der Gemeinderat die heutige Version des Bottenwiler Gemeindewappens ein. Eine Änderung des Wappens sollte es 2002 auch in Uerkheim geben. Die Gemeindeversammlung lehnte es jedoch ab, dass die beiden Sterne auf dem Wappen künftig in Rot statt Gelb daherkommen. So sind auf dem Uerkner Wappen nach wie vor ein roter Balken und zwei rote Sterne auf weissem Hintergrund zu sehen.

X wie x-hundert

Er ist Teil des wohl erfolgreichsten Männerchors der Schweiz: Stefan Renevey aus Uerkheim. Renevey singt beim Projektchor «Heimweh» mit. Der von Georg Schlunegger gegründete Männerchor gewann 2020 mit dem Album «Zämehäbe» bereits zum dritten Mal einen Swiss Music Award für das beste Album des Jahres. Stefan Renevey macht aber nicht nur selbst Musik, er hört auch gerne welche. Der Uerkner sammelt Platten und besitzt über 2000 LPs.

Y wie Y-Achse

Die Gemeinde Uerkheim liegt im Schweizer Landeskoordinatensystem bei 644 272 auf der Y-Achse und 239 369 auf der X-Achse.

Z wie Zucht

Regenbogen- und Bachforellen werden seit über fünfzig Jahren in der Bio-Forellenzucht Flückiger in Uerkheim gezüchtet. Die Zucht liegt etwas oberhalb der Uerke im Gebiet «Schäferenhölzli». Die Betreiberin Susanne Flückiger setzt auf eine naturnahe, nachhaltige und chemiefreie Zucht. Ihre Produkte verkauft Flückiger direkt in ihrem Hofladen oder aber an diversen Märkten wie etwa dem Wochenmarkt in Zofingen.