Gemischte Gefühle bei den Volleyballerinnen von Aarburg-Zofingen und Oftringen – mit VIDEO

https://www.kaltura.com/p/1789911/sp/178991100/embedIframeJs/uiconf_id/40555901/partner_id/1789911?iframeembed=true&playerId=40555901&entry_id=1_yr384it2

Gähnende Leere herrschte auf dem Punktekonto des VBC Oftringen nach acht Meisterschaftsspielen. «Wir zeigten nie, was wir draufhaben», versuchte Captain Vanessa Benz gar nicht erst, den bisherigen Saisonverlauf schönzureden. Nach dem Abstieg aus der 1. Liga erfuhr das Fanionteam des VBCO eine Verjüngungskur. Spielerinnen, die schon als Juniorinnen und in der zweiten Mannschaft zusammen auf dem Feld standen, bilden nun die erste Equipe. «Weil sich die meisten schon länger kennen, harmoniert es gut», sagt Vanessa Benz. Dieser Teamgeist sorge dafür, dass die Stimmung trotz der acht Pleiten gut blieb und Trainer und Spielerinnen darauf vertrauten, dass irgendwann die Wende kommt.

Diese kam – ausgerechnet im Derby gegen Volley Aarburg/Zofingen. Dabei sah es zu Beginn so aus, als würde das Gastteam seine Vorrunde mit dem sechsten Sieg abschliessen. Mit 6:1 legte VAZ dank starken Services vor und wähnte sich mit variablen Angriffen in Sicherheit. Dann verbesserte Oftringen die Annahme und positionierte den zuvor inexistenten Block besser. Bei Aarburg/Zofingen war der Grat zwischen Variantenreichtum und zu kompliziertem Spiel schmal. Oftringen riss bei 17:16 die Führung an sich, ehe VAZ mit zwei Blockpunkten auf 19:17 stellte und den ersten Satz mit 25:21 gewann. «Danach funktionierte unser Block nicht mehr», sagte Aarburg/Zofingen-Captain Svea Ackermann. Beide Equipen punkteten vorwiegend mit Finten und begeisterten mit Agilität in der Verteidigung. Als ein Oftringer Smash zum 19:18 knapp durch den VAZ-Block kullerte, zeichnete sich ab, auf wessen Seite der zweite Abschnitt kippen würde. Bei 25:22 freute sich das Heimteam diebisch über den dritten Satz, den man diese Saison erst für sich entschied.

In der Folge verlor die Partie an Qualität und Tempo. Oftringen bewies nun mehr Übersicht und Cleverness und wendete den 6:11-Rückstand bei 14:13. Mit einer geschlossenen Defensivleistung schraubte das Tabellenschlusslicht den Vorsprung auf sechs Punkte hinauf und profitierte davon, dass VAZ nun Dynamik, Präzision und Durchschlagskraft fehlten. Eine Serviceserie führte die Gäste bei 23:23 wieder heran, ein Servicefehler (23:24) brachte Oftringen den Satzball, den man verwertete und den ersten Zähler der Saison sicherte.

Mit Luft nach oben in die Rückrunde

Dies schürte den Siegeshunger, der sich in zwei Block- und Servicewinner, Smashpunkten und eine 7:1-Führung niederschlug. Aarburg/Zofingen fand kaum noch Wege am Block der Oftringerinnen vorbei, die bei 25:12 ihre Siegpremiere bejubelten. «Das ist eine Erlösung. Wir gehen nun mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause», freute sich Vanessa Benz. Anders war die Gefühlslage bei Aarburg/Zofingen. «Wir haben es selber vergeigt», meinte Svea Ackermann zum Derby. Die Hinrunde fasste sie mit «wir sind okay zufrieden» zusammen. Für die Rückrunde müsste es das Ziel sein, die Zuzüge noch besser zu integrieren und die Umstellungen, die der neue Trainer Peter Rohner vorgenommen hat, noch zu festigen. Arbeit hat auch Oftringen vor sich. Trotz dem 3:1 bleibt man Tabellenletzter – für den Ligaerhalt braucht es mehr Auftritte wie im Derby.

Oftringen – Aarburg/Zofingen 3:1


MZH, Oftringen. – 65 Zuschauer. – SR: Hinkelmann/Cupac. – Sätze: 21:25 (21 Minuten), 25:22 (24), 25:23 (30), 25:12 (18). – Totale Spieldauer: 1 Stunde 42 Minuten.
Oftringen: Huber, Hochuli, Stalder, M. Bolliger, A. Bolliger, Meier, Leitner, V. Benz, Haag, J. Benz.
Aarburg/Zofingen: Ackermann, Allemann, Brunner, Petrovic, Amsler, Wälti, Klossner, Hüsser, Studer.