
Eine laute Ansprache und ein Klassenunterschied beim TV Dagmersellen
Die Ansprache von Dagmersellen-Trainer Martin Prachar war laut und bestimmt, als er in der 36. Minute – beim Stand von 9:19 – sein zweites Timeout nahm: «Wenn wir so weiterspielen, werden wir mit 20 Toren Unterschied verlieren.» Es war weder zuvor noch danach so, dass sich die Einheimischen nicht reingehängt hätten, aber die Kombination aus langer Verletztenliste und starkem Gegner war erdrückend. «Heute haben wir gegen ein Team mit NLB-Niveau gespielt», sagte Martin Prachar, «Altdorf hat mehrere Ausländer im Kader. Das und unser Verletzungspech sorgen für einen Niveauunterschied. Vor allem die physischen Defizite waren sichtbar.»
Taktisch alles versucht, aber ohne Erfolg
So versuchten es die Gastgeber im Angriff ab der ersten Minute mit einem siebten Feldspieler. Das funktionierte mehr schlecht als recht. Hätten die Gäste auch nur die Hälfte der sich bietenden Chancen aufs leere TVD-Tor genutzt, wäre der Abstand schon viel früher uneinholbar gross gewesen. «Die Variante mit dem siebten Feldspieler klappt nur, wenn jeder Akteur eine Topleistung zeigt», erklärte Martin Prachar, «sie aber haben es gut verteidigt und wir haben zu viele technische Fehler gemacht.»
Bis zum 6:8 in der 17. Minute waren die Dagmerseller einigermassen dran, dann aber setzten sich die Urner Gäste mit einem 7:2-Lauf bis zur Pause deutlich ab. Bemerkenswert dabei: Keinem einzigen Dagmerseller gelang in der ersten Hälfte mehr als ein Feldtor.
So richtig ernst machte der Absteiger gegen den Aufsteiger der letzten Saison nach dem Seitenwechsel. Es lief die 41. Minute, als Benjamin Vizi bereits das 24:11 gelang. Das war für Spielertrainer Mario Jelinic das Zeichen, um seine zweite Garde einzuwechseln und einige taktische Varianten auszuprobieren. In der letzten Viertelstunde glich sich das Spielgeschehen etwas aus und der TVD sorgte dafür, dass die Pleite letztlich immerhin einigermassen erträglich ausfiel.
Zufriedenstellende Zwischenbilanz
«Nach der klaren Niederlage in Olten war das heute erst unser zweites schwaches Spiel», relativierte TVD-Trainer Martin Prachar, «sonst war das alles nicht so schlecht.» Zwar liegt einer der beiden ersten Plätze, die für die Teilnahme an den Aufstiegsspielen berechtigen, bereits ausser Reichweite, aber momentan belegen die Luzerner immerhin einen Mittelfeldrang. «Ich bin mit der bisherigen Saison zufrieden», so Prachar, «die Gegner auf unserem Niveau haben wir geschlagen.»
Dagmersellen – Altdorf 18:28 (8:15)
Chrüzmatt. – 150 Zuschauer. – SR: Bächli/ Sejdaj. – Torfolge: 1:0, 2:3, 5:6, 6:8, 6:12, 8:15; 8:16, 9:16, 9:20, 11:25, 15:27, 18:28. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Dagmersellen, 1-mal 2 Minuten gegen Altdorf.
Dagmersellen: Häller, Schöpfer; Glur, Egli, Hodel (3), Pascal Tschupp (2), Kilian Tschupp (1), Peter (1), Sommer (4/2), Thomas Häfliger (2), Döös (2), Hofstetter (2), Huber (1), Jonas Häfliger.
Altdorf: Dittli, Amrein; Gisler, Arnold (4), Baumann, Aschwanden (4), Häusler, Mulle, Fallegger, Auf der Maur (5), Henrich (4/1), Jelinic (1), Adamcik (6), Vizi (4).
Bemerkungen: Dagmersellen ohne Wyss, Fellmann, Oggier, Peyer, Theiler und Renggli. 49. Amrein hält Penalty von Sommer.