Fokus auf mediterrane Küche: Das «Wändu» öffnet seine Türen wieder

Die beiden neuen Pächter Agron Tunprenkaj (links) und Christoph Aebersold waren von Anfang an vom Restaurant St. Wendelin begeistert. Bilder: Ronnie Zumbühl
Die beiden neuen Pächter Agron Tunprenkaj (links) und Christoph Aebersold waren von Anfang an vom Restaurant St. Wendelin begeistert. Bilder: Ronnie Zumbühl

Die zwei neuen Wirte des Gasthauses St. Wendelin in Wauwil stecken mitten in den Vorbereitungen. Am Freitag ist offizielle Neueröffnung. Gestern Abend war ein Probelauf mit geladenen Gästen.

Agron Tunprenkaj und Christoph Aebersold legen im «neuen Wändu» den Fokus auf die mediterrane Küche. Es wird sowohl gehobene wie auch einfache Speisen geben. «Das Restaurant soll wieder ein niederschwelliger Treffpunkt fürs Dorf werden», sagt Aebersold. Deshalb wird das Team auch Mittagsmenüs und Pizzen anbieten.

Der 41-jährige Agron Tunprenkaj hat viel Erfahrung in der Eröffnung von Gastro-Betrieben. Er war beispielsweise Geschäftsführer des Stadtluzerner Restaurants La Vie en Rose und war Bankett- und Eventmanager im Hotel Seeburg in Luzern. Der 34-jährige Christoph Aebersold ist Experte in der Küche: Er kochte schon in den Gourmet-Restaurants «Talvo» in St. Moritz und «Adelboden» in Steinen (SZ). Die beiden Gastronomen sind auch bekannt durch ihr Gastrokonzept «UniQuisine», bei dem sie in einer gemieteten Wohnung in Stansstad hochklassige Speisen für eine kleine Anzahl Gäste zubereiten. Diese Tätigkeit werden sie auch weiterhin ausüben, sagt Aebersold. Die beiden Projekte St. Wendelin und UniQuisine tangierten sich nicht. «Jemand von uns wird aber ständig hier in Wauwil sein», sagt Tunprenkaj.

Im Jahr 2000 für 7 Mio. Franken saniert

Mit der Neueröffnung hat die Gemeinde Wauwil wieder offiziell ein Restaurant. Anderthalb Jahre suchte der Eigentümer Alois Moser neue Nachfolger, nachdem im Februar 2018 das dritte Mal binnen weniger Jahre die Pächter den Bettel hinwarfen. Bedauerlich für Moser, der die Liegenschaft im Jahr 2000 mit seinem Bruder kaufte und für 7 Millionen Franken in ein kleines Schloss verwandelte.

Alois Moser nahm sich in der Folge viel Zeit für die Suche und musste einigen Interessenten eine Absage erteilen. Schliesslich kennt er die Probleme der Gastronomie und die Gefahren des Restaurants: «Für viele Vorgänger ist die Grösse des Restaurants mit seinen 180 Plätzen ein grosser Stolperstein gewesen», sagt Moser. Ein Restaurant dieser Grösse brauche ein grosses und fachlich gut ausgebildetes Team. «Wir suchten Profis.» Dieses hätten sie nun in Tunprenkaj und Aebersold gefunden. «Aufgrund ihres Fachwissens und Herzblutes stehen die Chancen für das St. Wendelin gut», sagt Moser.

Die beiden neuen Pächter waren von Anfang an vom Restaurant St. Wendelin begeistert. «Die Ästhetik des Hauses hat uns angezogen», sagt Tunprenkaj. Die Räumlichkeiten böten viel Gestaltungsraum, ergänzt Aebersold. Gleichzeitig hätten sie aber auch Respekt vor der Grösse. «Mit unserem Team von acht Personen sollte es zu bewerkstelligen sein. Aber klar, wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter.» Indessen sehen die beiden grosse Chancen, das einzige Restaurant in einem stark wachsenden Dorf zu führen. Schliesslich entstehen gleich nebenan bei der Überbauung Glasi 67 Wohnungen.

Während des Interviews klingelt das Telefon. Tunprenkaj eilt zum Buffet und nimmt den Anruf entgegen. Als er den Hörer aufhängt, ruft er: «Juhui» – eine weitere Reservation für Freitag.