In drei Minuten möglichst viel einkaufen – das kann man am «Feins-vom-Dorf»-Wettbewerb

Lukas Hofmeier konnte es kaum fassen, als er im Brief von Volg las, er sei zum Sieger des «Feins-vom-Dorf» Wettbewerbs in Neuendorf auserkoren worden. «Ich habe es zuerst nicht geglaubt», sagt Hofmeier. Als Hauptgewinn darf er für drei Minuten zwei Einkaufswagen füllen. Zahlen muss er die Waren allerdings nicht. «Der Wettbewerb findet seit drei Jahren statt und wird von Volg lanciert», sagt die regionale Verkaufsleiterin Pashke Maksuti.

180 Sekunden Konsum der Superlative

Der pensionierte Forstwart geht an die Startlinie. Maksuti und ihre Arbeitskollegin von der Volg-Filiale drücken um 12.56 Uhr auf den Timer. Der Startschuss ist gefallen. Sofort macht sich Hofmeier zum Essig- und Olivenöl-Regal auf. Er nimmt drei grosse Olivenölflaschen; diese verschwinden sofort im Einkaufswagen. Es folgen Müesli-Packungen. Den ersten Wagen hat er bereits halb gefüllt. Er geht weiter zu den Getränken und nimmt sich zwei Sechserpack Rivella. Es folgen zwei grosse Tüten Ovo-Rocks.

Währenddessen verpuffen die Sekunden. Es ist Halbzeit. Der 74-jährige Niederbuchsiter lässt sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Er geht die Sache relativ ruhig an, wählt eine kluge Strategie und füllt die Wagen rasch. Bei den Ovomaltine- und anderen Kakao-Produkten kommt er ein wenig ins Grübeln. Dennoch fällt er zügig Entscheide.

Als Nächstes holt er sich grosse Darvida-Packungen. Er füllt beide Wagen gleichzeitig. Die Uhr tickt unaufhaltsam weiter; noch 20 Sekunden. Maksuti und ihre Kollegin beginnen langsam mit dem Countdown. Hofmeier lässt sich noch Zeit, um kleinere Rivella-Holunderflaschen zusammenzukratzen. Es ist genau 12.59 Uhr, die drei Minuten sind um. Hofmeier wird zur Kasse gebeten.

Er schiebt die beiden voll beladenen Einkaufswagen mithilfe der beiden Mitarbeiterinnen dorthin. Gut 500 Franken kommen zusammen. Der Rentner zeigt sich sichtlich zufrieden – aber auch erlöst. Anschliessend gehts mit den beiden Wagen zum Parkplatz draussen, wo die Waren in Hofmeiers Kleintransporter geladen werden. Zum Schluss gibt es Kaffee und Kuchen.

Erfahrungen mit Wettbewerben

«Ich habe schon immer bei Wettbewerben mitgemacht», sagt Hofmeier. Dass er der Sieger ist, kam für ihn völlig überraschend. Es sei aber nicht das erste Mal, dass er etwas gewonnen habe. So kam er zu einem Mountainbike bei einem Ovomaltine-Wettbewerb. Mit dem Zeitdruck kam er gut zurecht. «Ich bin es mir von der Arbeit als Forstwart gewohnt, mit einem gewissen Zeitdruck umzugehen», sagt Hofmeier. Er gehe die Dinge ruhig an, statt von einem Ort zum andern zu hetzen. Aber: «Ich war überrascht vom Angebot, ich konnte mich nicht gleich entscheiden.»

Und jetzt? Was fängt man mit so vielen Lebensmitteln eigentlich an? «Das meiste ist haltbar bis nächstes Jahr, das konsumiere ich selber», sagt Hofmeier gelassen.