Mit 21 Jahren ist Luca Christen beim SC Langenthal erneut auf der Überholspur

Luca Christen ist vielleicht jener Spieler beim SC Langenthal, der im Sommer die grössten Fortschritte erzielt hat. Einmal mehr besticht der erst 21-jährige Verteidiger in dieser NLB-Saison mit seiner Ruhe am Puck und bei Duellen an der Bande geht er zumeist als Sieger hervor. Auch SCL-Trainer Jeff Campbell lobt ihn: «Er ist sehr ruhig an der Scheibe, hat eine gute Übersicht und einen starken Schuss. Für ihn sehen wir in dieser Saison eine ganz wichtige Rolle.» Bereits jetzt gehört Luca Christen bei den Oberaargauern zu den Top-Vier-Verteidigern, ausserdem wird er in Über- und Unterzahl eingesetzt.

Obwohl der Mann mit der Nummer 98 bereits in der letzten Saison immer wieder überzeugt hat, war sein erfolgreicher Start in die aktuelle Meisterschaft nicht selbstverständlich. Gegen Ende der letzten Spielzeit litt Luca Christen an einer Gehirnerschütterung und war deshalb kaum einsatzfähig. Sogar in der Vorbereitung zur neuen Saison habe sie ihm Mühe bereitet. «Ich habe in den ersten drei, vier Testspielen, meine Leistung nicht bringen können. Da kam ich ein bisschen ins Grübeln», blickt Christen zurück. Mittlerweile ist aber klar, dass der Huttwiler wieder dort anknüpft, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hat: Auf der Überholspur.

«Im Moment läuft es mir gut»
Für Luca Christen ist das ein Grund zur Freude. Getreu seiner unaufgeregten Spielweise auf dem Eis nimmt er Komplimente wie jenes von Jeff Campbell ganz cool entgegen. «Ich glaube, im Moment läuft es mir gut. Ich habe viel Eiszeit und spiele in den Special-Teams», sagt er und hängt an: «Natürlich freut mich das.» Ebendiese Ruhe sei denn auch sein Erfolgsrezept. «Ich will an der Scheibe nicht zu viel Schwieriges ausprobieren. Wenn man einfach spielt, macht man wenig Fehler», sagt Christen.

Die tiefe Fehlerquote ist denn auch seine grösste Stärke. Arbeiten könne er gemäss Jeff Campbell noch an der Kraft, und im eigenen Slot müsse er seine Gegner noch besser wegarbeiten. «Ausserdem», so Christen, «will ich meine Ausdauer verbessern.»

Er will mehr Verantwortung übernehmen
Luca Christen hat einen Vertrag, der über diese Saison hinaus dauert. Was danach kommt, ist offen. Zuerst will er sich beim SC Langenthal, mit dem er heute (20 Uhr) auswärts auf den NLB-Tabellenführer Ajoie – die Pruntruter haben am Mittwoch gegen beim 2:3 gegen Thurgau die erste Saisonniederlage kassiert – trifft, weiter nach vorne drängen. «Ich versuche, ständig mehr Verantwortung in der Verteidigung zu übernehmen», sagt er.

Nach dem erfolgreichen Meisterschaftsstart bestehen kaum Zweifel, dass ihm dies gelingt. Dass Luca Christen mit erst 21 Jahren zu den wichtigsten Verteidigern beim NLB-Schweizer-Meister gehört, spricht schliesslich für sich.

Formstarke Thurgauer in Olten zu Gast


Wenn der EHC Olten am Freitag (19.45 Uhr) im Stadion Kleinholz den HC Thurgau empfängt, treffen zwei NLB-Teams mit unterschiedlichen Formkurven aufeinander. Hier die Ostschweizer, die in der laufenden Saison erst einmal nach 60 Minuten als Verlierer vom Eis mussten und die letzten vier Partien in Serie gewonnen haben. Dass es Thurgau rund läuft, hat die Mannschaft von Trainer Stephan Mair am Mittwoch bewiesen, als sie den bis dahin ungeschlagenen Leader Ajoie nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 in die Knie zwangen. Auf der anderen Seite befindet sich der angeschlagene Gastgeber, der von seinen letzten vier Meisterschaftsauftritten nur jenen gegen die EVZ Academy (1:0) siegreich gestalten konnte. Zudem wurde am Donnerstag bekannt, dass der Medienchef und Kommunikationsverantwortliche Pierre Hagmann den EHCO per Ende Dezember auf eigenen Wunsch verlassen wird. Wer die Nachfolge des 36-jährigen Oltners antritt, ist offen.

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