Der FC Aarau vergibt gegen Lausanne-Ouchy die Chance auf einen Sieg

Als das Spiel vorbei ist, hallen Pfiffe durchs Brügglifeld. Davon sind einige nicht nur gegen den Schiedsrichter gerichtet, sondern auch gegen das Heimteam. Der Frust über den verpassten Sieg gegen Aufsteiger Lausanne-Ouchy muss raus.

Der FC Aarau, namentlich seine Leistungsträger, hat in diesem Spiel sein Leistungspotenzial nicht abgerufen, ist über weite Phasen zu passiv und ideenlos aufgetreten. Lausanne-Ouchy ist zudem eine richtig gute Mannschaft, die gestärkt durch drei Siege in Folge in den Aargau gereist ist. as 1:1 entspricht den Stärkeverhältnissen. Doch beide Seiten haben Grund, dem verpassten Sieg nachzutrauern. Die Gäste, weil Gazzetta in den Schlussminuten in beste Abschlussposition kommt, aber an FCA-Goalie Ammeter scheitert.

Im Aarauer Lager regen sie sich über die 77. Minute auf. Nach einem Zuspiel von Zverotic trifft Rossini in die weiter entfernte Torecke, doch zum Jubeln kommt er nicht: Abseits. Das meint zumindest der Linienrichter. Zugegeben eine enge und in Echtzeit schwierig zu bewertende Szene. Aber die TV-Bilder zeigen, dass der Entscheid falsch ist. Aarau-Trainer Patrick Rahmen, der die Bilder soeben gesehen hat, kommt aus seinem Büro und ist stinksauer. «Schon wieder», schimpft er und denkt dabei an den 1:2 verlorenen GC-Match Anfang August, als dem FCA in ähnlicher Manier ein spielentscheidendes Tor verwehrt wurde. Doch Rahmen relativiert: «Ich will den verpassten Sieg nicht am Referee festmachen. Unter dem Strich haben wir zu wenig gut gespielt.»

Bezeichnend: Beide Tore fallen nach Eckbällen

Zum starken Eindruck, den die Waadtländer hinterlassen, kommt dazu, dass ihnen der frühe Führungstreffer (4. Minute) für ihre Kontertaktik in die Karten spielt. Ein Geschenk der Aarauer: Erst verfehlt Maierhofer den flach getretenen Eckball, dann kommt Thiesson – überrascht vom Luftloch seines Teamkollegen – gegen Torschütze Danner zu spät.

Aarau zeigt nach dem 0:1 Moral, erzwingt in der 35. Minute den Ausgleich, ein Kopfballtor von Innenverteidiger Schindelholz. Bezeichnend, dass auch dieser Treffer nach einem Eckball fällt. Aus dem Spiel heraus ergeben sich bis auf die angesprochenen Szenen in der Schlussphase und einen Weitschuss von Aaraus Misic (40.) an den Pfosten keine Chancen. (wen)

Aarau – Stade-Lausanne Ouchy 1:1 (1:1)

Brügglifeld. – 2656 Zuschauer. – SR: Jancevski. – Tore: 4. Danner 0:1. 35. Schindelholz (Neumayr) 1:1.
Aarau: Ammeter; Giger, Leo, Schindelholz, Mehidic (46. Rossini); Serey Dié, Zverotic; Thiesson, Neumayr (74. Pepsi), Misic (88. Spadanuda); Maierhofer (64. Alounga).
Ouchy: Barroca; Danner, Manière, Mfuyi, Le Pogam; Gaillard; Parapar (78. Iseni), Laugeois, Perrier (72. Dalvand), Ndongo; Eleouet (61. Gazzetta).
Bemerkungen: Aarau ohne Balaj, Corradi, Jäckle, Peralta, Schneuwly (alle verletzt), Hübel (Nationalmannschaft). – 40. Pfostenschuss Misic. – Verwarnung: 16. Maierhofer, 43. Laugeois (beide Foul), 82. Le Pogam (Reklamieren), 85. Serey Dié (Foul).