Vier Hauptthemen: «Licht, Natur, Kunst und ich als Zeitzeuge»

Organisator Ulrich Suter begrüsste Autor Rudolf Waldmann und eine stattliche Besucherrunde am Samstag in der Klosterbibliothek. Geboren 1947 und aufgewachsen im deutschen Waldshut, studierte Waldmann Philosophie, Germanistik und Geschichte. Im Jahre 1971 übersiedelte er nach Reinach BL. Bis zur Pensionierung 2012 war er engagiert als Sekundarlehrer, Experte und Schulleiter. Erstmals mit seinen Werken in der Region aufgetreten ist Waldmann, nachdem er sich beworben hatte für eine Lesung am «Seetaler Poesie-Sommer». Nach verschiedenen Veröffentlichungen seit 1974, erschien der Lyrikband «Zeitzeuge» 2015. Daraus und aus älteren und neueren Werken las der Autor für die Besucher. «Das Schreiben bedeutet für mich auch immer Inszenierung», erklärte Waldmann zum Einstieg. Das heisse Eindrücke, Gedanken, Stimmungen sowie Wörter und Sätze, die ihm aufgefallen seien, zu formulieren. Dinge, die sich ihm eingeprägt hätten, bildeten meist die Grundlage für seine Texte. Vier zentrale Themen beeinflussten seine Arbeit, erklärte der Autor. «Es sind dies Licht, Natur, Kunst und ich als Zeitzeuge.» Ganz unterschiedliche Kostproben waren in der Folge zu hören. Aus Kinderliedern wie dem «Maikäfer flieg» wurden Texte verwendet – mit dem Schluss: «Überall ist Krieg», und auch viele weitere düstere Themen beinhalten seine Texte. Eindrücklich erzählte er, wie er als kleiner Bub seinem Vater und den Kameraden zuhörte, wenn sie von ihren Erlebnissen aus dem Krieg berichteten. In seinen Werken lassen sich aber auch lockere Texte und Beschreibungen von Natur-Schönheiten finden. Dabei schafft er es immer wieder sprachkünstlerische Effekte zu erzielen wie zum Beispiel: «Zu zweit verirrt es sich leichter.» Schön war nach der Lesung, dass eine grosse Gruppe von Besucherinnen und Besuchern sich mit dem Autor, der Gattin und der Tochter im Klostergasthaus trafen. (H.B.)