
Aargauer Parlament plant zwei neue Mittelschulen
Der Bericht des Regierungsrats stiess bei allen Parteien im Parlament grundsätzlich auf Unterstützung. Die Kantonsschulen benötigten eine gewisse Reserve für die künftig steigenden Schülerzahlen, hiess es. Das Parlament war sich auch einig, dass der Kanton selber Schulraum bauen soll und nicht in Zusammenarbeit mit Nachbarkantonen.
Rund 6000 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit eine der sechs bestehen Mittelschulen im Aargau. Diese Schulen sind im Durchschnitt zu 105 Prozent ausgelastet. Der Planungsbericht rechnet damit, dass die Zahl der Schüler bis 2045 um 25 Prozent auf 7500 steigen wird.
Traum der Fricktaler
Die Fricktaler Mittelschülerinnen und Mittelschüler sollen ab dem Jahr 2028 eine neue Kantonsschule im Fricktal besuchen. Damit würde sich ein seit Jahren gehegter Traum der Fricktaler erfüllen. Rund 500 Mittelschüler aus dieser Region besuchen derzeit eine Schule in den Kantonen Basel-Stadt oder Baselland. Diese beiden Kantone benötigen den Schulplatz künftig jedoch selbst.
Die nötigen Entscheide zu Projektierungs- und Ausführungskrediten sollen 2023 für den Standort Fricktal und 2024 für den Standort Aargauer Mittelland getroffen werden.
Im Planungsbericht stehen neun Leitsätze. „Der Aargau betreibt grosse, aber nicht übergrosse Kantonsschulen. Eine gewisse Überschaubarkeit soll an allen Schulen beibehalten werden“, heisst es unter anderem. Eine Schule solle daher nicht mehr als 1500 Schüler, jedoch nicht weniger als 500 Schüler zählen.
Letztmals waren die Aargauer Mittelschulen vor rund 50 Jahren konzeptionell überdacht worden. Dabei entstand die heutige Mittelschullandschaft.
Das Konzept von 1968 sah die Dezentralisierung der Kantonsschulstandorte vor, führte zum Bau der Kantonsschule Zofingen und zur Umnutzung der ehemaligen Lehrerseminare in Wohlen, Wettingen und Aarau. Schon damals stand der Bau einer Mittelschule im Fricktal zur Debatte. Darauf wurde aber verzichtet.