
Friedli kommt ins Fabrikli

Unscheinbar sieht es aus, das blassgelbe Gebäude namens Fabrikli. Es befindet sich an der ansteigenden Strasse Richtung Zofingen, vis-à-vis steht ein Bauernhof, nebenan liegt der Sportplatz, auf der anderen Strassenseite erstreckt sich eine Wiese. Es ist ruhig in dieser Ecke des Dorfs, man hört Vogelgezwitscher. Kaum einer würde vermuten, dass hier eines der wohl kleinsten Kulturlokale des Kantons seinen Platz hat.
Seit 2007 existiert der Kulturverein Bottenwil. Jährlich holen Präsident Martial Schweizer und seine Kollegen sowohl Stars der Kleinkunstszene, Musiker als auch Einheimische in ihr Fabrikli. Das zirka im Jahre 1948 errichtete Gebäude wurde früher unter anderem als Unterwäsche- oder Kartonfabrik, Kindergarten oder Turnhalle genutzt, nun dient es regelmässig als kultureller Veranstaltungsort.
Am kommenden Samstag startet das Fabrikli nun in die zweite Jahreshälfte. Den Auftakt macht Kabarettist Thomas «Veri» Lötscher, der mit seinem Programm «UniVerität – eine kabarettistische Bildungsdefensive» auftritt. Es ist bereits das zweite Mal, nach 2010, dass der Entlebucher in Bottenwil einen Auftritt hat.
Für die Veranstaltung können die Tickets im Voraus reserviert werden. Gemäss Martial Schweizer ist der Vorverkauf aber noch nicht wunschgemäss angelaufen: «Im Moment haben wir nur 34 Reservierungen, insgesamt haben aber 80 Personen Platz.»
Elvis-Fan kommt auf seine Kosten
Man wolle dem Publikum einen breiten Mix aus bekannten Gesichtern, unbekannten Talenten und Lokalmatadoren anbieten, so Schweizer. Das zeigt das Programm dieses Halbjahres. Am 15. November tritt etwa Bänz Friedli auf, bekannt durch seine wöchentliche Kolumne im Migros Magazin. Auch er war bereits einmal in Bottenwil zu Gast und wird laut Schweizer sicher ein Publikumsmagnet sein. Friedli wird mit seinem Programm «Was würde Elvis sagen» auftreten. Auf diesen Auftritt freut sich Schweizer, selber grosser Elvis-Fan, sehr. Er schaue aber allen Veranstaltungen freudig entgegen.
Vor Bänz Friedli gehört aber einem Einheimischen die Bühne. Kurt Hügli wird am 19. Oktober zahlreiche über die Jahre gesammelte Postkarten von Bottenwil präsentieren, die er mithilfe einer speziellen Technik vergrössert hat. Daneben wird Hügli auch Fotos von Flora und Fauna, die mit der gleichen Technik hergestellt sind, präsentieren.
Bottenwil selbst steht im Zentrum
Insgesamt soll der ganze Abend im Zeichen des eigenen Dorfs stehen. «Wir möchten, dass sich die Anwesenden über Bottenwil austauschen, dass sie ihre Geschichten über das Dorf erzählen können. Jeder soll die Möglichkeit haben, sich zu äussern», sagt Martial Schweizer. Dazu seien Personen vor Ort, die das Gespräch anleiten würden, damit die Hemmschwelle sinke, sich zu Wort zu melden.
Eine solche Vernissage in Verbindung mit einem offenen Mikrofon wird im Fabrikli das erste Mal durchgeführt. «Je nach dem, wie es läuft, können wir uns vorstellen, so einen Anlass zu wiederholen», sagt Schweizer, der seit der Gründung Präsident des Kulturvereins ist. Allgemein versuche man, das Angebot auf Bottenwil und seine Bewohner auszurichten. Laut Schweizer besteht das Publikum im Fabrikli jeweils zur Hälfte aus Einheimischen und zur anderen Hälfte aus Auswärtigen aus der Region.