
Weltmeisterin pedalt gegen WM-Zweite beim ersten Prolog vor dem Powerman
Erstmals in der Geschichte des Powerman Zofingen gab es am Montag einen Prolog. Allerdings war das kurze Kräftemessen nicht ernst gemeint, sondern als Unterhaltung an der Medien- und VIP-Orientierung gedacht. Die meisten Gäste genossen statt der Zieleinfahrt allerdings den Apéro. Den einen Kilometer langen Anstieg auf der Bergstrasse zu Familie Trösch in Reitnau nahmen die Schweizer Nationalkader-Duathleten Michael Ott gegen Rolf Wermelinger sowie Melanie Maurer gegen Petra Eggenschwiler unter die Räder. Grinsend statt schwer schnaufend «finishten» die Duos. Ob es am Powerman am Sonntag zu einem umkämpfteren Fight um WM-Gold kommt zwischen der Titelverteidigerin Petra Eggenschwiler und der Vorjahreszweiten Melanie Maurer, ist offen. Eggenschwiler ist erkältet und laboriert an einer Schleimbeutelentzündung am Fuss.
OK ist an vielen Ecken und Enden gefordert
Die sportliche Ausgangslage für die 12. Langdistanz-WM in Zofingen spielte bei den Ausführungen von Powerman-Zofingen-OK-Präsident Stefan Ruf nicht die Hauptrolle. Als Vorstehender des 50-köpfigen Organisationsteams sei es seine Aufgabe, in die Zukunft zu schauen – weiter als auf die 31. Ausgabe des Events. Wird der Powerman auch 2021 WM-Status geniessen? Für 2020 sind jene Verträge mit der Internationalen Triathlon Union (ITU) und der Internationalen Powerman Association (IPA) bereits unterzeichnet. Wird der Bedarf an Cashsponsoring von 300 000 Franken künftig wieder erreicht, bleibt die Rechnung ausgeglichen? Kann man das Preisgeld anheben und so mehr Topathleten anziehen? Soll die Laufstrecke weiter in die Zofinger Altstadt führen oder gibt es publikumswirksamere Alternativen? Wie ist die Administration des internationalen Grossanlasses, der das Label «AargauTopSport» trägt und die einzige WM im Kanton ist, vereinfachbar?
Powerman im Jahr 2040? Klar!
Bei aller Arbeit, die auf den OK-Präsidenten und sein Team in den nächsten Tagen und Wochen zukommt, bleibt Stefan Ruf zuversichtlich – kurz- und langfristig. Für die Powerkids-Rennen, den Charity-Run und die Eröffnungsfeier vom Samstag und für die Kurz- und Langdistanz-Wettbewerbe vom Sonntag sei alles, was bisher möglich war, vorbereitet und die Strecken seien dann so gut abgesichert wie noch nie. Zudem kam eine Anfrage eines potenziellen Partners, der einsteigen will, wenn es den Powerman auch 2040 noch geben werde. «Ich bin sicher, dass dies der Fall ist», so Stefan Ruf.
Die anwesenden Behörden- und Sponsorenvertreter signalisierten jedenfalls die Bereitschaft zu Verhandlungen und unterstrichen den Stellenwert des Events. Etwa Regierungsrat Alex Hürzeler, Vorsteher des Aargauer Departements Bildung, Kultur und Sport: «Mich fasziniert, was die Athleten auf dem Rad und rennend leisten und wie der Anlass in die Region eingebettet ist.»
Dieser Einbindung der 12 Durchfahrtsgemeinden wollte man mit der Wahl des Gastgeberorts für die Pressekonferenz Ausdruck verleihen. Reitnau habe laut Stefan Ruf Potenzial, ein Zuschauer-Hotspot zu werden. Das WM-Rennen vom Sonntag werden denn auch bestimmt mehr Leute in Rolf Tröschs «Bäsebeiz» mitverfolgen als den Prolog.