
Die Kleinsten machen Grosskontrolle



Spannender Montagmorgen für die beiden ersten Klassen der Schulhäuser Riken und Hohwart in Murgenthal: Zusammen mit einigen Polizisten der Regionalpolizei Zofingen durften sie bei der Murgenthaler Multisammelstelle eine Verkehrskontrolle durchführen. In kleinen Gruppen mit je einem Polizisten überprüften die Erstklässler die herausgewunkenen Automobilisten. Sie inspizierten Führerscheine, Fahrzeugausweise, Nummernschilder und Reifenprofile, alles im Rahmen der neuen Präventionskampagne «Achtung – Kinder überraschen. Rechnen Sie mit allem» der Beratungsstelle für Unfallverhütung (Bfu). Lanciert hat das Bfu die Nachfolgekampagne von «Rad steht – Kind geht» zusammen mit diversen Partnern – unter anderem der Polizei.
Wachtmeister Alain Marti hat an diesem Morgen das Sagen. Er und seine Kollegen und Kolleginnen sind es als «Jugendpolizisten» gewöhnt, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. «Die Kinder erhalten einen Einblick in den Polizeialltag und lernen, fremde Menschen anzusprechen und Dinge von ihnen zu verlangen – wie etwa den Führerschein», so Marti. Für die uniformierten Beamten ist die Zusammenarbeit mit ihren kleinen «Hilfspolizisten» eine schöne Abwechslung. Umso besser, wenn so zusätzlich die Automobilisten auf den Schulbeginn sensibilisiert werden können.
Kontrolle stösst auf regen Anklang
Bei den kontrollierten Autofahrern stösst die Aktion ausschliesslich auf Begeisterung. Eine Automobilistin, die gegenüber der Multisammelstelle arbeitet, sah die Kontrolle von ihrem Arbeitsplatz aus. Spontan entschied sie sich dazu, sich kontrollieren zu lassen. «Das ist so eine tolle Sache. Die Kinder machen das super, ich bin begeistert von der Aktion», sagt sie und parkt ihren Wagen wieder 20 Meter weiter hinten auf einem Parkplatz. Ein anderer Kontrollierter findet, dass solche Aktionen für Erwachsene gut wären. «Kleine Kinder halten sich meist am besten an die Regeln, warten schön auf dem Trottoir, bis sie über den Zebrastreifen können. Ab einem gewissen Alter wird einfach drauflosmarschiert, man hat ja schliesslich Vortritt.»
Das Highlight für die Kinder war ein Lastwagen mit Kran, der in der Multisammelstelle die vollen Altglascontainer leeren wollte. Kurzerhand konnte jede Gruppe den Koloss aus der Nähe betrachten. Die grossen Räder machten Eindruck. Aber auch hier musste das Profil überprüft werden. «Lastwagenreifen haben ein tieferes Profil als Autopneus», erklärt Polizist Marco Kunz seiner Gruppe. Ausgerüstet mit vielen Erinnerungen, einer Leuchtweste und einem Bastelbogen traten die Erstklässler zufrieden den Heimweg an.