Bei Joël Roth sollen die Hosen an der Mountainbike-EM trocken bleiben

Wenn Joël Roth am Mittwoch die Reise nach Brünn (Tsch), den Austragungsort der Mountainbike-Europameisterschaften, antritt, tut er das mit einer gehörigen Portion Zuversicht im Gepäck. Ausschlaggebend dafür sind seine Platzierungen in der laufenden Weltcupsaison: Dreimal beendete Joël Roth das Rennen in den Topten, nur zum Auftakt in Albstadt (De) verpasste er dieses Vorhaben als 11. knapp. Zudem beendete er den letzten Wettkampf der nationalen Bikeserie Swiss Cup in Andermatt im Elitefeld auf dem starken vierten Platz. «Ich darf mit meinem Saisonverlauf zufrieden sein. Bisher ist kein Rennen total in die Hose gegangen», sagt Roth.

So überrascht es nicht, wenn sich der 20-jährige Kölliker im zweiten Jahr nach dem altersbedingten Wechsel von der U19- zur U23-Stufe auf Kurs sieht. «Im letzten Jahr hatte ich resultatmässig mehr schlechte als gute Rennen, konnte aber viel lernen. Jetzt läuft es mir besser als erhofft», erklärt Roth.

Medaillen (noch) ausser Reichweite
Dementsprechend erwartungsvoll nimmt Joël Roth die kontinentalen Titelkämpfe in Angriff. Mindestens die Bestätigung der jüngsten Resultate soll es am Sonntagmorgen sein – am liebsten eher mehr. «Mit einem zehnten Platz wäre ich weniger zufrieden», sagt er. Bis ganz nach vorne dürfte es gemäss eigener Einschätzung schwierig werden, obwohl in Brünn im Gegensatz zum Weltcup einige starke Nicht-Europäer fehlen. «Noch bin ich für die Medaillenränge nicht so weit», gibt sich Roth selbstkritisch.

Anders als im EM-Einzelrennen stuft das Mitglied des RC Gränichen die Ausgangslage für den Team-Staffelwettbewerb von morgen Donnerstag ein. In diesem ist Roth von Swiss Cycling als U23-Vertreter aufgeboten worden. «Nachdem die Schweiz letztes Jahr nur Zweite wurde, haben wir nun gute Chancen, den Titel zurückzuholen», meint der Staffel-Welt- und -Europameister von 2017.

Die Ungewissheit über den Parcours
Der Teamevent ist für Joël Roth eine ideale Gelegenheit, um sich mit der EM-Strecke vertraut zu machen und die Schlüsselpunkte einzuprägen. Weil Brünn nicht Teil des Weltcupzirkus ist und man erst vor Ort auf dem Parcours trainieren kann, ist die Ungewissheit relativ gross. Mithilfe des Höhenprofils und Besuchen auf «Google-Maps» hat Joël Roth versucht, sich ein Bild zu machen. Beunruhigen lässt er sich davon aber nicht. «Die Voraussetzungen sind für alle Teilnehmer gleich», sagt er.