«Königstitel» gehen bei der Swiss-Junior-Tennis-Trophy in Oberentfelden nach Frankreich und Spanien

Nina Geissler feierte an der Swiss Junior Trophy in Oberentfelden eine Premiere, indem sie erstmals in ihrer Karriere bei einem Turnier dieser Kategorie das Endspiel erreichte. Damit hatte die Ostschweizerin nicht gerechnet: «Für mich ist das mega. Ich bestritt in diesem Jahr wegen der Schule weniger Turniere und bin sehr glücklich, dass ich es ins Finale geschafft habe.»

Der Start ins Duell mit der als Nummer zwei gesetzten Spanierin Jessica Bouzas Maneiro gelang Geissler nach Wunsch. Schnell führte sie 2:0 und hatte Breakbälle zum 3:0. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei die Vorteile immer leicht bei Geissler lagen, die bei 5:4 und 6:5 zum Satz servieren konnte. Doch beide Chancen liess sie ungenutzt und musste den ersten Durchgang mit 6:7 ihrer Kontrahentin überlassen. «Ich habe zu viele Chancen verpasst. Diesen Satz hätte ich gewinnen müssen», gibt sich Geissler selbstkritisch.

Doch vom verlorenen Startsatz liess sich Nina Geissler nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil: Der zweite Satz war eine kurze Angelegenheit zu Gunsten von Geissler. Gleich mit 6:1 entschied sie diesen Durchgang für sich. Im Entscheidungssatz war es dann aber wieder Bouzas Maneiro, die das Spieldiktat an sich riss und die konstantere Spielerin war. Mit 6:2 gewann die Spanierin den dritten Satz und konnte sich als Siegerin der Swiss Junior Trophy feiern lassen.

Selbstvertrauen für die EM getankt

Für Nina Geissler wartet nun das nächste Highlight: Kurz nach dem Finalspiel in Oberentfelden reiste sie nach Klosters, wo sie diese Woche die U18-Europameisterschaften bestreiten wird. «Ich konnte in Oberentfelden viel Selbstvertrauen tanken und habe die Gewissheit, dass ich auch mit den Top-100-Spielerinnen mithalten kann.»

Der Final der Junioren war eine überraschend einseitige Angelegenheit. Titelverteidiger Valentin Royer aus Frankreich war schlicht zu gut, so dass der Italiener Samuel Vincent Ruggeri nichts entgegenzusetzen hatte. Mit 6:2, 6:1 gewann Royer das Finalspiel. «Es ist ein grossartiges Turnier hier in Oberentfelden. Nach dem Sieg im letzten Jahr war für mich klar, dass ich wiederkommen werde. Leider kann ich im nächsten Jahr nicht noch einmal kommen, da ich mein letztes Juniorenjahr spiele. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwo bei einem Future- oder einem Challenger-Turnier wieder», so Royer bei der Siegerehrung.

Hohes Niveau

Auch wenn es in der U18-Kategorie der Swiss Junior Trophy keinen Schweizer Titel gab, feierten die einheimischen Vertreter in den unteren Kategorien gleich mehrere Vollerfolge. Lokalmatador Janis Simmen vom TC Lenzburg konnte sich im Einzel in der Kategorie U14 zum Turniersieger küren und erreichte zudem im Doppel den Final. Einen doppelten Erfolg konnte Livia Airoldi in der Altersklasse U16 feiern. Sie gewann sowohl im Einzel als auch im Doppel an der Seite von Anina Lanz. Den vierten Schweizer Titel holten Kenisha Moning und Irina Wenger im U14-Doppel.

«Das Niveau war in diesem Jahr noch einmal höher als in den Vorjahren, und zwar in allen Altersklassen. Umso erfreulicher ist, dass mit Jeffrey von der Schulenburg ein Schweizer das Halbfinale und mit Nina Geissler eine Schweizerin das Finale erreicht hat. Und auch zwei Aargauer haben überzeugt: Janis Simmen gewann in der U14-Kategorie und Nicolas Kobelt erreichte das Halbfinale bei den unter 16-Jährigen – genau dafür organisieren wir dieses Turnier», zog Turnierdirektor Freddy Blatter ein positives Fazit. (fba)