
Eine Woche mit Wow-Effekt für das Vordemwalder Quartett
Zu verlieren ist sich Vanessa Marfurt nicht gewohnt. Mit dem RHC Vordemwald verlor sie vergangene Saison keine Partie. Letzte Woche stand die Torhüterin mit der Nationalmannschaft an den World Roller Games in Spanien im Einsatz. 6 Spiele, 6 Niederlagen, letzter Platz ist die Bilanz. «Das tönt schon brutal», sagt Vanessa Marfurt, «aber die Gegner waren wirklich stark. Wir gaben unser Bestes und die Trainer waren mit uns Goalies zufrieden.» Die Brittnauerin hütete gegen Chile (1:3) den Kasten und ersetzte gegen den neuen Weltmeister Spanien (0:9) und den späteren Finalisten Argentinien die routiniertere Torhüterin Pascale Moser.
Mit 0:11 verloren die Schweizerinnen gegen Argentinien. «Da musste ich beissen und mir zureden, nicht aufzugeben», blickt Vanessa Marfurt zurück, «ich kassierte sieben Treffer, das tat weh, ich fühlte mich machtlos.» Dies, obwohl die Eidgenossinnen mit den weiteren Vordemwalderinnen Naomi Plüss und Nadele Moor grundsätzlich eine solide Defensivleistung zeigten. Im Abschluss blieben sie aber harmlos und buchten im gesamten WM-Turnier nur einen Treffer. «An der Offensive will man im Nationalteam künftig fokussierter arbeiten, um der internationalen Konkurrenz näher zu kommen», weiss Vanessa Marfurt.
Für sie war die WM eine Art Abschluss. Sie tritt kürzer, steht dem RHC Vordemwald aber noch als Joker zur Verfügung. Als unvergesslich umschreibt sie die Atmosphäre bei den Partien in Spanien, die Stimmung in der Halle in Vilanova i la Geltrú bei den eigenen Matchs und bei denen der Konkurrenz, sowie den internationalen Groove. Imposant sei das Domizil Palau Blaugrana in Barcelona gewesen, wo die Schweizerinnen ein Training, aber kein Spiel bestritten und wo 7500 Zuschauer Platz finden. «Diese Infrastruktur, da dachten wir alle nur ‹wow›», sagt Vanessa Marfurt.
Den Sack nicht zugemacht
Die Schweizer Nationalmannschaft der Männer gewann in der zweitklassigen Intercontinental Championship Bronze. Die Mannschaft von Trainer Alejandro Rodriguez und mit dem Vordemwalder Spieler Patrick Moor bezwang zum Abschluss Deutschland mit 7:4 nach Penaltyschiessen. Den angestrebten Intercontinental-Champion-Titel gaben Moor und Co. mit dem 3:4 gegen Andorra im Halbfinal aus den Händen. «Wir hatten die Partie unter Kontrolle, aber haben den Sack nicht zugemacht», ärgerte sich Trainer Rodriguez. Seine Akteure hatten mehrere direkte Freistösse nicht verwertet.
Den Titel holte sich Mosambik mit 4:3 gegen Andorra. Neuer Weltmeister ist Portugal, das im Final Argentinien mit 2:1 schlug. Die Schweizer hatten mit dem 5:6 n. V im Promotionsspiel gegen Kolumbien – trotz einem Tor von Patrick Moor – den Sprung ins WM-Viertelfinale verpasst.
Lehrgeld zahlte der Nachwuchs. Die U19-Junioren mit Goalie Jonas Hasler von den Vordemwald White Sox beendeten die WM nach dem 26:1-Sieg gegen die USA auf Platz 7.