Die Baustelle fürs neue Luzerner Kinderspital ist so gross wie 47 Tennisplätze

Enorme Baugrube: Das Volumen des Aushubs (220 000 m2) würde 90 olympische Schwimmbecken füllen. Bilder: Marc Benedetti
Enorme Baugrube: Das Volumen des Aushubs (220 000 m2) würde 90 olympische Schwimmbecken füllen. Bilder: Marc Benedetti

Eine spektakuläre Baugrube von 150 Metern Länge und 80 Metern Breite erstreckt sich am Fuss der heutigen Gebäude des Kantonsspitals (Luks) in Luzern. Momentan ist der Aushub im Gang, denn an diesem Ort soll bis Ende 2025 eines der modernsten Kinderspitäler der Schweiz samt neuer Frauenklinik entstehen.

Anfangs des nächsten Jahres soll der Aushub beendet sein, bevor mit rund 227 Erdsondenbohrungen für die Energieversorgung des Neubaus begonnen werden kann.

Kosten von maximal 200 Millionen Franken

Gestern luden die Verantwortlichen des Kantonsspitals auf die Baustelle ein. «Die Dimensionen sind beeindruckend», sagte Luks-CEO und Direktor Benno Fuchs. Der Neubau des Kinderspitals und der Frauenklinik seien ein Meilenstein. «Gebaut wird ein zukunftsweisendes Spital, das die bestmögliche Versorgung von Kindern und Frauen in der Zentralschweiz ermöglicht.» Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf 170 bis 200 Millionen Franken.

Peter Schilliger, Vizepräsident des Luks-Verwaltungsrats (und Luzerner FDP-Nationalrat), erklärte den Journalisten, dass die Erdsondenbohrungen der Nachhaltigkeit dienten. «Mit der fossilfreien Produktion von Energie dank Erdspeichern und der thermischen Vernetzung von Heizen und Kühlen sparen wir bis zu 400 Tonnen Co2 pro Jahr». Die Nachhaltigkeit werde auch bei den verwendeten Materialien im Neubau eine Rolle spielen. Schilliger: «Wir wollen wo möglich ökologische Baustoffe verwenden, die nicht der Gesundheit schaden. Das hat allerdings auch seinen Preis.»

Das neue Kinderspital soll wieder Massstäbe setzen

Professor Dr. med. Thomas J. Neuhaus, Leiter Kinderspital und Chefarzt Pädiatrie, erwähnte das 50-Jahr-Jubiläum des heutigen Kinderspitals 2021. «Vor 50 Jahren war es das modernste in ganz Europa», so Neuhaus. Ziel sei es nun, ein modernes und gutes neues Kinderspital zu bauen, in dem sich auch die Mitarbeiter wohl fühlen und gerne arbeiten.

Einzigartig im Neubau wird sein, dass von der Geburt bis zur Kinderchirurgie alle Abteilungen in einem Gebäude vereint werden. Mit dem Bau kann das neue Perinatalzentrum (mit Geburtshilfe, Neonatologie und Neugeborenen-Intensivstation) für Kinderklinik und Frauenklinik an einem zentralen Ort realisiert werden. An den Luks-Standorten Sursee und Wolhusen befinden sich weitere gut genutzte Geburtsabteilungen – was so bleiben wird.

Bei der Gestaltung der künftigen Arbeitsplätze zählt das Luks auch auf die Inputs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In einer Halle in Ebikon wurden zwischen März und Mai die Räume des Neubaus in einer Simulation nachgebaut. Es ging darum, die Anordnung zu optimieren und die Patienten- und Mitarbeiterpfade zu strukturieren.

Laut Cornelia Gubser, Leiterin Pflege der Frauenklinik, ist das gut gelungen. «Ich kann stolz sagen, dass von jeder Hierarchiestufe und aus allen Generationen Personen an diesem Prozess mitgewirkt haben.» Im Oktober beginnt die Feinplanung, welche diese Erkenntnisse einbeziehen wird. Die Fertigstellung des Baus ist auf Ende 2025 geplant und er soll 2026 in Betrieb genommen werden.

Kürzlich wurde die Baueingabe für die Parkierung eingereicht. Geplant ist als Erstes ein unterirdisches Parkhaus mit rund 540 Parkplätzen für Besucher zu realisieren. Es soll das oberirdische an der Spitalstrasse ersetzen, das abgerissen wird. Ins neue Parking wird auch die Fahrzeughalle des Rettungsdienstes 144 integriert; in der Bauzeit wird diese in einem Zelt auf dem Sedel platziert.

Eine Webcam gibt einen Eindruck von den Dimensionen der Baustelle: luks-luzern.roundshot.com/kinderspital/

So soll das Kinderspital aussehen (Visualisierung zvg)
So soll das Kinderspital aussehen (Visualisierung zvg)