FC-Rothrist-Präsident Roberto Vitali: Im Auftrag für das Volk

Der FC Rothrist hat Grosses vor: Einerseits ist der Umbau des Klubhauses geplant, andererseits soll die Sportanlage Stampfi mit einem Kunstrasenfeld ergänzt werden. Mit Roberto Vitali hat eine weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannte Person dieses Projekt in die Hände genommen. Damit der 51-jährige Geschäftsinhaber aus Rothrist die geplanten Änderungen nach aussen repräsentieren kann, wurden letzten Montagabend im Restaurant Krone in Aarburg Nägel mit Köpfen gemacht. Im Rahmen einer ausserordentlichen Generalversammlung wählten 61 stimmberechtigte Roberto Vitali zum neuen Präsidenten des FC Rothrist. «Stolz ist das falsche Wort. Ich mache das für das Volk», sagt Vitali zu seinen Gefühlen nach der Wahl.

Er habe viele positive Rückmeldungen erhalten. «Das ist erfreulich und hat mich motiviert. Ich will den Verein nicht im Stich lassen», sagt der frühere Aktivfussballer, der an der Spitze des Vereins auf Dieter Morf folgt. Der Aarburger hat sein Amt nach sechs Jahren zur Verfügung gestellt. «Dieter wird mich bis zur offiziellen Generalversammlung begleiten. Diese leiten wir dann wahrscheinlich gemeinsam», so Vitali.

Projekt ist ein «Muss»
An jenem Dienstag, 20. August stellt der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern das eingangs erwähnte Projekt auch offiziell und ausführlich vor. Wer mit Roberto Vitali darüber spricht, erfährt schnell, wie viel ihm diese Angelegenheit bedeutet. «Das Projekt ist ein Muss», sagt er, «wir haben so viele junge Knaben und Mädchen, die Fussball spielen wollen, aber nicht können.»

Bereits jetzt befänden sich jeweils am Freitag über 80 Kinder in der Fussballschule. Mehr geht aufgrund der engen Platzverhältnisse nicht, weshalb Anfragen von Kindern oder auch Frauenteams, die im Trikot des FC Rothrist auflaufen wollen, zuletzt abgelehnt werden mussten. Für Vitali ist die soziale Komponente des Projekts deshalb besonders wichtig: «Alle Kinder, die in Rothrist Fussball spielen wollen, sollen das machen. Ich durfte das damals auch», sagt er.

Um auch in Zukunft auf eine breite Nachwuchsabteilung zählen zu können, sollen die aktuellen Fussballplätze eins und zwei quergestellt werden. Letzterer kann dadurch in gleicher Grösse zum aktuellen Hauptfeld gebaut und mit einem Kunstrasen ausgestattet werden. «Das löst unser Hallenproblem für die Wintertrainings», erklärt Roberto Vitali. Hinter diesen zwei Feldern ist ein drittes, kleineres Trainingsfeld geplant. Diesbezüglich laufen die Abklärungen mit den Gemeindeverantwortlichen.

Damit einhergehend erfolgt der Umbau des in die Jahre gekommenen Klubhauses. Dieses wurde 1992 für elf Mannschaften und 110 Mitglieder erstellt. Inzwischen verfügt der FC Rothrist aber über 19 Mannschaften und rund 340 Mitglieder. «Im Klubhaus hat es nach wie vor vier Garderoben sowie je zwei interne und externe Toiletten. Dabei haben sich die Zahlen seit dem Bau verdoppelt. Das funktioniert so nicht», sagt Roberto Vitali.

Dank Junioren an die Spitze
Der gebürtige Italiener betont, dass er sich nicht ausschliesslich wegen des Projekts als Präsident zur Wahl gestellt hat. «Es macht meine Arbeit sicher einfacher», sagt Roberto Vitali, der noch andere Ziele verfolgt. «Ich will mit unseren Junioren wieder zu einem Spitzenklub in der Region werden», sagt er. Das beinhalte neben einer geeigneten Infrastruktur auch die gezielte Förderung und einen sauberen Aufbau. «Am Ende soll auch die erste Mannschaft davon profitieren», sagt Vitali, der trotz seiner neuen Aufgabe weiterhin Trainer der Rothrister Senioren 30+ bleiben wird. «Ich will den Verein auf dem Platz spüren, nicht nur nebenan.»

Zur Person: Roberto Vitali


Der 51-jährige Rothrister ist als Geschäftsinhaber im Storenbau sowie im Service und Verkauf von Feuerwehr- und Rettungsgeräten tätig. Der gebürtige Italiener ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Mädchen. Roberto Vitali spielte mit Ausnahme eines Abstechers zum FC Olten während seiner gesamten Karriere beim FC Rothrist. Zurzeit trainiert er die Senioren 30+ des Klubs, die kürzlich den Aargauer-Meister-Titel gewonnen haben.