ETF-Gesamtwettkampfleiter Thomas Jäger: «Wir könnten morgen loslegen»

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«Jedes Kind freut sich auf die Geschenke an Weihnachten. Bei uns ist es vergleichbar», umschrieb Geschäftsführer Stefan Riner die Gefühlslage von sich und dem Organisationskomitee des Eidgenössischen Turnfests 2019 (ETF) in Aarau. Dieses orientierte gestern, zehn Tage vor der offiziellen Eröffnungsfeier, im Aarauer Schachen – dem Zentrum des Festgeländes – nochmals über den Stand der Vorbereitungen.

Dabei konnte auch Regierungsrat und OK-Präsident Alex Hürzeler seine Vorfreude nicht verbergen und meinte mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung FC Aarau: «Die letzten Fussball-Tränen sind getrocknet, jetzt wollen wir die Turnfamilie in Aarau begrüssen.» Nach dreieinhalb Jahren operativer Arbeit sei endlich die Zeit gekommen, diese Freude in das ganze Land hinauszutragen – getreu dem ETF-Motto «Aarau bewegt die Schweiz».

Mehr Vereine, mehr Turnende
Und wie Hürzeler und sein Team das Turnvolk für den grössten Schweizer Breitensportanlass in Bewegung setzen: Total 67 359 Festkarten sind bis Ende Mai verkauft worden, über 7000 mehr als beim letzten ETF 2013 in Biel. 2371 Vereine haben sich angemeldet, was einer Zunahme von 15 Prozent gegenüber vor sechs Jahren entspricht. Neben den Jugendwettkämpfen, die mit rund 4500 Turnerinnen und Turnern massiv zugelegt haben, scheint sich auch das Einzelturnen einer grossen Beliebtheit zu erfreuen. «Dort sind es 13 Prozent mehr, das hat uns von den Socken gehauen. Das sind Zahlen, die uns extrem stolz machen», freute sich Thomas Jäger, der nach 2013 erneut als ETF-Gesamtwettkampfleiter fungiert.

Der 39-jährige Villiger führt das gestiegene Interesse auf die aktiv gerührte Werbetrommel, die intensive Nachwuchsarbeit des Schweizerischen Turnverbands sowie auf die zentrale Lage Aaraus zurück. «Und wir können eine tolle Infrastruktur zur Verfügung stellen», so Jäger. Angesichts dieser Dimensionen müsse man sich aber vor Augen führen, dass es für ein Eidgenössisches Turnfest einiges mehr braucht als nur ein einfaches Leichtathletikstadion.

Als grösste Herausforderung nannte Jäger die Planung der über 350 000 Wettkampfminuten und das Eingehen auf Wünsche aller Beteiligten. Weil ihn 80 Prozent seines 198-köpfigen Teams bereits in Biel unterstützten, habe das die Arbeit erleichtert. «Wir konnten viel Wissen mitnehmen und uns darauf fokussieren, was wo und wann stattfinden soll», erklärte Jäger. Zu schlaflosen Nächten sei es deshalb nur zu Beginn der Vorbereitungen gekommen. «Planerisch könnten wir morgen loslegen», meinte er zufrieden.

Feinschliff nötig
Bis die ersten Turnerinnen und Turner um Bestnoten kämpfen dürfen, ist auf den erstellten Rohbauten ein letzter Feinschliff nötig. 150 Personen seien täglich auf dem Festgelände im Einsatz und sorgen laut Geschäftsführer Stefan Riner dafür, «dass wir diese kleinen Details locker unterbringen werden». Auch punkto Sicherheit sei man gerüstet, unter anderem dank den Erkenntnissen von Biel. Beim Turnfest im Juni 2013 führte ein Sturm mit starken Windböen zu 95 meist Leichtverletzten, eineinhalb Jahre später erlag ein Mann seinen damals zugezogenen Verletzungen. «Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit SRF Meteo, das uns regelmässig ein Bulletin liefert», sagte Riner.

Auch Thomas Jäger hofft, dass sich ein solches Szenario nicht wiederholt: «Ich wünsche mir einen unfallfreien Wettkampf und bin froh, wenn am zweiten Samstagabend die richtigen 29 Turnfestsieger gekürt werden.»

Mehr Infos zum ETF 2019 in Aarau finden Sie hier.