
Verein Lebendiges Rottal: Im Dauereinsatz für die bedrohte Natur
Sonntag, 26. Mai
Das Programm des Biodiversitätstags
10 bis 16 Uhr freier Rundgang mit Infoständen am Trübelbachweiher
10 bis 17 Uhr Festwirtschaft beim Murhof
10.15 Uhr Vogelexkursion ab dem Infostand VLR
20.30 bis 22.30 Uhr Fledermausexkursion ab dem Festzelt Murhof
Weitere Informationen auf www.lebendigesrottal.ch oder direkt beim VLR-Präsidenten Manfred Steffen, Telefon 062 922 88 40.
Mailadresse:verein@lebendigesrottal.ch
Der Verein Lebendiges Rottal (VLR) feiert 2019 sein 30-Jahr-Jubiläum, und der von Vereinsmitgliedern gepflegte Trübelbachweiher beim Murhof St. Urban wird exakt 20 Jahre alt. Im Rahmen dieser Jubiläen laden der VLR und seine Partner an diesem Sonntag zu einem besonderen Genuss- und Erlebnisspaziergang beim Trübelbachweiher ein.
Seit Jahrzehnten nimmt die Biodiversität in der Schweiz ab, in teilweise beängstigendem Ausmass. So sind seit 1900 36 Prozent der Auen, 82 Prozent der Moore und 95 Prozent der Trockenwiesen und -weiden zerstört worden. «Keine schöne Bestandesaufnahme, umso mehr aber ein Grund, sich weiterhin für Naturschutzprojekte einzusetzen», findet Manfred Steffen, der langjährige Präsident des Vereins. Steffen war an vorderster Front dabei, als der Verein mit dem Trübelbachweiher bei St. Urban 1999 sein erstes Grossprojekt realisieren konnte.
Schmetterling kehrte zurück
Seit bereits dreissig Jahren setzt sich der VLR für eine intakte, lebendige und vielfältige Landschaft im Dreieck der Kantone Luzern, Aargau und Bern ein und hat der Natur in vielerlei Hinsicht wieder auf die Sprünge geholfen. Exemplarisch dafür steht eines der Highlights in der Geschichte des Vereins, die Rückkehr des Dunklen Moorbläulings vom aargauischen ins luzernische und bernische Grenzgebiet. Eine kleine Population des Schmetterlings konnte sich am Wilibach bei Vordemwald halten. Durch die Motivation von Landwirten, Flächen für die Art aufzuwerten, konnte der Falter 2016 ins Rottal zurückkehren und trat 2018 gar erstmals wieder im Kanton Luzern auf. Mitglieder haben durch Pflegeeinsätze geholfen, wertvolle Naturgebiete vor der Zerstörung zu bewahren und neue zu schaffen.
Am kommenden Sonntag ist mehr darüber zu erfahren. Denn am Biodiversitätstag kann man zwischen 10 und 16 Uhr an einem frei begehbaren Rundgang um den Trübelbachweiher an verschiedenen Infoständen Natur, Spiel und Genuss für die ganze Familie erleben. «Es gibt jede Menge zu entdecken!», sagt Steffen. Er hofft auf viele grosse und kleine Besucherinnen und Besucher
Wer findet die blauen Spechte?
An den Ständen werden Spiele für Jung und Alt geboten. Sie beantworten beispielsweise folgende Fragen: Mit was kann ich welche Tiere im Garten fördern? Finde ich die Hermeline in den Kleinstrukturen? Kinder können sich beim Höhlenbaumsuchen üben: Wer findet alle mit blauen Spechten markierten wertvollen Höhlen- und Efeubäume?
Landschaftsfenster informieren, wie die Landwirte im Rahmen der Vernetzungsprojekte gefährdete und seltene Tier- und Pflanzenarten wieder fördern. Beispielsweise die Feldlerchen mit Buntbrachen oder die Neuntöter mit Dornenhecken. Mit etwas Glück seien sogar die Lerchen von der Neuschür her mit ihrem eindrücklichen Himmelsgesang zu hören.
Genuss für alle Sinne
Im Gebiet leben sehr viele Vogelarten. Auf einer Vogelexkursion um 10.15 Uhr erfahren Interessierte, welche Arten zu hören sind. Am Abend ab 20.30 Uhr findet zum krönenden Abschluss die Suche nach den Fledermäusen um den Trübelbachweiher statt. Mit Ultraschalldetektor werden ihre Orientierungsrufe hörbar gemacht.
Gaumen und Magen kommen in der Festwirtschaft des VLR sowie beim Stand der IG Rottaler Ernte auf die Rechnung. Es werden regionale Besonderheiten wie Zigerchrosi, Knusperkärpfli, Murhöfler, Hochstammmost und ebenso Bratwürste angeboten.
Sein 30-Jahr-Jubiläum begeht der Verein übrigens mit rund 30 übers ganze Jahr verteilten Veranstaltungen. Neben dem Biodiversitätstag am 26. Mai kann man sich zum Beispiel an einem Einsatz gegen Neophyten am 15. Juni beteiligen, an einer Morgenwanderung zum Wildbergweiher in Fischbach am 16. Juni oder einer exklusiven Grubenexkursion bei St. Urban am 27. Juli teilnehmen.
Besucher des Biodiversitätstags vom 26. Mai werden gebeten, nach Möglichkeit mit dem öffentlichen Verkehr oder dem Fahrrad anzureisen. Für die Anreise mit dem Auto stehen ausschliesslich die (kostenlosen) Parkplätze beim Schulhaus St. Urban zur Verfügung.