
Eine schweizerisch-deutsche Auswahl narrt den Faustball-Weltmeister
Dominik Gugerli ist und bleibt der Faustballkönig von Schlossrued. Beim 13. internationalen Turnier um den Raiffeisen-Bank-Rued-Pokal setzte sich seine Stuttgarter Auswahl im Halbfinal überraschend gegen das Team Deutschland mit 3:2 durch. Im Final besiegte «Stuttgart Selection» Neuendorf 4:0.
«Es muss immer zuerst gespielt sein», sagten sich Gugerli und seine Mitstreiter im zweiten Halbfinal gegen das favorisierte Team Deutschland, das sich aus jungen Nationalspielern zusammensetzte. Dreimal hatte der Weltmeister innert einer Woche das Schweizer Nationalteam geschlagen. Obwohl die Equipe von Trainer Olaf Neuenfeld nicht in Bestbesetzung antrat, erwarteten alle Faustballkenner einen klaren Sieg. «Da bricht ein starkes Gewitter über uns herein.», befürchtete Gugerli. Obwohl kurzfristig zwei Schweizer Cracks als Ersatz für ausgefallene Stuttgarter hinzugekommen waren, gewann Deutschland den ersten Satz mit 11:7. Der Oberentfelder Nationalspieler Tim Egolf entwickelte mit dem Service zu wenig Druck und beging zu viele Fehler.
Der zweite Durchgang verlief bis zum 10:6 für Deutschland nach demselben Muster. Da griff Gugerli zu einem «Buebetrickli». Als Mittelmann rückte er vor und brachte Deutschlands Hauptangreifer Marcel Stocklasa aus dem Konzept. Der Satz kippte auf 12:10 für die schweizerisch-deutsche Formation. Wohl gewann der Favorit Satz drei mit 11:6, aber ein Wechsel bei Stuttgart Selection führte die definitive Wende herbei. Robin Kuhlmann realisierte zusammen mit dem Kampfgeist des Teams den neuerlichen Ausgleich. Im fünften Satz entwickelte sich ein Schlagabtausch. Nun steigerte sich auch Tim Egolf am Service, was zum Finaleinzug reichte.
Eine ziemlich überraschende Finalpartie
Schon der erste Halbfinal hatte mit einer Überraschung geendet. NLA-Vertreter Neuendorf kämpfte den Deutschen Bundesligisten nach einem 0:2-Rückstand in fünf Sätzen nieder.
Tim Egolf hatte vor dem Final kein gutes Gefühl: «Nach dem Exploit gegen Deutschland können wir gegen Neuendorf nur noch verlieren.» Doch Stuttgart Selection beherrschte die Solothurner von Beginn weg. Nach dem 12:10-Gewinn des ersten Satzes kontrollierte die schweizerisch-deutsche Gemeinschaft den Final bis zur 3:0-Führung. Im vierten Durchgang bäumte sich Neuendorf nochmals auf und wehrte zwei Matchbälle ab. Doch dann beendete Stuttgart Selection den langen Faustballabend mit 12:10. «Das war ein cooler Abend mit einem Superteam», schwärmte Gugerli nach seinem dritten Sieg an diesem Turnier.