
Meistertrainer Per Hånberg verlässt den SC Langenthal in Richtung Kloten
Wenige Tage nach dem grandiosen 4:0-Triumph über den HC La Chaux-de-Fonds in der NLB-Playoff-Finalserie wurde bekannt, dass der Meistertrainer Per Hånberg den SC Langenthal verlassen wird. Der 52-Jährige Schwede hat beim Ligakonkurrenten EHC Kloten einen Zweijahresvertrag unterschrieben. Hånberg bestätigt dies auf Anfrage, schiebt aber sofort nach, dass ihm dies keinesfalls einfach gefallen sei. «Das waren zwei geniale Jahre mit dem Gewinn des Meistertitels. Wir haben Freunde gefunden. Und der Oberaargau wurde zu einem zweiten Zuhause», sagt Hånberg.
Er selbst sei aber, wie die Spieler auch, ehrgeizig. Für ihn sei es immer ein Ziel gewesen, auf dem bestmöglichen Niveau zu trainieren – und dies ist in Langenthal vorerst nicht möglich. «Zeitgleich kam dann eine Anfrage aus Kloten, weshalb ich mich fragen musste, was ich genau tun möchte», erklärt Hånberg. Er habe einsehen müssen, dass eine solche Chance vielleicht kein zweites Mal kommen würde. Deshalb habe er die Herausforderung, einen geschichtsträchtigen Verein in die Nationalliga A zurückzuführen, angenommen. «Ich habe in der letzten Zeit mehrmals geweint. Für mich war das sehr emotional. Ich bin Langenthal sehr dankbar», sagt Hånberg.
In Kloten will er nun schaffen, was ihm in Schweden bereits zweimal gelungen ist: in die höchste Liga aufzusteigen. «Klotens Sportchef konnte mich von ihrem Plan überzeugen. Eigentlich wäre ich gerne mit dem SC Langenthal aufgestiegen, aber weil dies nicht möglich ist, habe ich diese neue, andere Herausforderung sehr gerne angenommen», sagt Per Hånberg, der in Schweden auch schon zum Trainer des Jahres gewählt worden ist. Vorerst stehen nun für ihn und seine Familie ein paar Tage Auszeit an. In den Ferien will er auch in seine Heimat zurückkehren, um sich von der anstrengenden Saison zu erholen.
Emotionaler Abschied
Dass ihm Langenthal stets im Herzen bleiben wird, betonte Per Hånberg schon am Samstag an der Meisterfeier. Er tönte bereits an, dass ihm eine Veränderung bevorstehe, ehe er eine Fahne aus seiner Jacke zog, dem Publikum dankte und sagte: «Langenthal wird immer in meinem Herzen bleiben.» Gleiches dürfte auch für die beiden Kanadier Jeff Campbell und Brent Kelly gelten, die an diesem Tag feierlich mit Videobotschaften und Erinnerungsbildern als Spieler verabschiedet wurden. Der sonst wenig emotionale Brent Kelly hatte gar Tränen in den Augen. Er und Campbell dankten der Stadt und den Fans für unvergessliche neun Jahre, ehe die komplette Mannschaft zum Schluss der Feierlichkeiten im Konfettiregen eine Siegeswelle zelebrierte.
Mit dem Abschied der Kanadier sowie des schwedischen Meistertrainers steht dem SC Langenthal ein Umbruch bevor. Umso intensiver wurde deshalb die Meisterfeier mit zahlreichem Publikum zelebriert. In der nächsten Woche wollen die Verantwortlichen nach vorne blicken und Auskunft zu weiteren Veränderungen geben.