Das dritte Playoff-Finale der Geschichte für den SC Langenthal

Am Freitag durften die Spieler des SC Langenthal nach der sechsten Halbfinal-Partie gegen Olten bei den Fans eine Ehrenrunde drehen. Als die Akteure bereitstanden, reagierten die Fans prompt und forderten auch den Trainer auf, das Eis zu betreten. Gemeinsam mit Jeff Campbell ging er der Kurve entgegen und machte mit einem breiten Grinsen die La-Ola-Welle. «Ich liebe es, zu feiern», sagte Per «Pelle» Hånberg wenige Minuten später.

Am Morgen des letzten Halbfinalspiels habe er dem Team ein Video gezeigt, von einer Mannschaft, die in ihrer Kabine einen Sieg bejubelt. «Ich habe ihnen gesagt, dass ich das heute auch tun will. Sie haben meine Forderung erfüllt», sagte der Schwede begeistert. Der Erfolg fühle sich befreiend an und mache glücklich, das müsse man unbedingt in vollen Zügen geniessen. Damit habe sich die Equipe zwei freie Wochenend-Tage verdient. Am Montag leiteten die Oberaargauer mit geladenen Batterien den Lauf dem dritten Titel der Vereinsgeschichte entgegen ein.

Powerplay verbessern

Den Finalgegner habe man analysiert, sagten Hånberg und Campbell. Von aussen betrachtet, scheint dies ein schwieriges Unterfangen. La Chaux-de-Fonds hat gegen ein Farmteam und ausgelaugte Thurgauer gewonnen und den Final im Schongang erreicht. Wie stark die Romands wirklich sind, weiss eigentlich niemand. Vorteile hat Langenthal vor allem auf dem Torhüterposten, mit Tim Wolf spielt wegen der Verletzung von Christophe Bays nur der Ersatzkeeper beim HCC. «Eigentlich spielt es auch nicht wirklich eine Rolle. Wir haben mit Kloten und Olten zwei starke Teams bezwungen und müssen einfach mit diesem Schwung weitermachen», erklärt der Trainer. Verbessern könne man einiges im Powerplay, dieses könnte laut Campbell noch ein bisschen besser funktionieren. «Manchmal waren wir auch etwas müde. Wenn wir uns in diesen Situationen wieder etwas mehr bewegen, bin ich zuversichtlich, dass das auch wieder besser klappt.» Er werde sich noch Videos vom Boxplay der Romands anschauen, um seine Spieler bestmöglichst einzustellen.

Gerade für Campbell ist die aktuelle Situation speziell, war er doch als Spieler für die Saison geplant. «Ich werde wahrscheinlich auch immer der Spieler bleiben, denn noch heute würde ich am liebsten selbst aufs Eis stehen», schmunzelt der Kanadier. Eines sei in seinem neuen Job aber geblieben, sagt er: «Ich versuche auch hier, so hart zu arbeiten wie nur möglich. Ich versuche die Jungs in die ideale Position zu bringen, ihnen Informationen zu geben und ihnen zu helfen.» Ausserdem habe er den Playoff-Bart auch in diesem Jahr wachsen lassen, das erlaube ihm etwas nachlässig zu sein, was das Rasieren betrifft, lacht er.

Für Campbell ist es nach den Siegen 2012 und 2017 mit dem SC Langenthal und 2013 mit dem SC Bern bereits der vierte Final. «Ich bin froh, dass ich immer noch dabei sein kann, auch wenn ich nicht spiele.» Der Dank gelte aber nicht nur jenen, die ihn eingestellt haben, sondern vor allem den Spielern. «Sie opfern sich auch für mich und für ‹Pelle› auf. Und wir versuchen deshalb, auch ihnen zu helfen.» Gemeinsam streben sie deshalb nach dem dritten Sieg im dritten Finale. Während bis heute Mittag die Arbeit vor allem auf den Schultern der Trainer lag, liegt sie ab heute Abend wieder auf jenen der Spieler.