
Beim SC Schöftland wird die Vorrunde im Frühling zum Gradmesser
Auf dem Papier sind die Aufgaben, die auf den SC Schöftland zum Rückrundenauftakt in der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 warten, einfach. Am Sonntag (14.30 Uhr) sind die auf Rang sieben klassierten Schöftler beim Tabellenvorletzten Wangen b.O. zu Gast, ehe morgen in einer Woche das Heimspiel gegen Schlusslicht Adliswil ansteht. Von sechs locker eingefahrenen Punkten will Trainer Vincenzo Salerno jedoch nichts wissen. Stattdessen bezeichnet er die beiden Partien als wegweisend, will sich der SC Schöftland doch im Frühling in der Tabelle nach oben orientieren. «Der Start ist eminent wichtig. Wir wollen nicht im Niemandsland des Mittelfelds verschwinden oder gar im Abstiegskampf landen», sagt Salerno zu den Ambitionen von sich und seinen Schützlingen.
Als Gradmesser für die zweite Meisterschaftshälfte dient der vergangene Herbst. «Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass wir immer besser werden wollen. Und die Mannschaft hat das Potenzial für mehr als 20 Punkte», ist Salerno überzeugt. Gleichzeitig ist dem 37-jährigen Subinger bewusst, dass die Ausgangslage für den SC Schöftland brisant ist. Weil der Vorsprung auf den Strich mit zehn Punkten nur minim grösser ist als der Rückstand auf Leader Dietikon, kann der Weg für die Suhrentaler bis zum Saisonende Mitte Juni in beide Richtungen führen. Vincenzo Salerno macht sich aber keine Sorgen, dass sich seine Spieler zu früh in Sicherheit wähnen. «Die Mannschaft ist genug intelligent», betont er.
Mental gefordert
Damit der SC Schöftland die Vorgabe aus der Vorrunde übertrifft, erachtet Vincenzo Salerno eine konstantere Leistung als notwendig. «Unsere Form schwankte zu oft. Wir haben teilweise 70 Minuten auf Erstliga-Niveau gespielt, danach 20 Minuten wie ein Drittliga-Team», erklärt er. Ausserdem fordert Salerno eine Verbesserung des Verhaltens im eigenen und gegnerischen Strafraum. «Wir brauchen zu viele Chancen für ein Tor und wenn der Gegner in unserer Box auftaucht, wird es meistens gefährlich», erklärt Salerno. Seine Mannschaft sei deshalb vor allem in mentaler Hinsicht gefordert. «Wir müssen mutiger und frecher auftreten und uns eine Gewinnermentalität aneignen.»
Gleich mehrere Punkte stimmen Vincenzo Salerno zuversichtlich, dass seine Mannschaft die Vorgaben umsetzen wird. Da wären zum einen die hohe Präsenz in der Vorbereitung und das Trainingslager auf Malta, das «uns nochmals zusammengeschweisst hat». Andererseits sprechen auch die geringfügigen Wechsel im Kader für den SC Schöftland: Nur Aussenverteidiger Dario Füchslin und Ersatztorhüter Manuel Fries haben den Klub in Richtung Gränichen verlassen, während die defensiv erprobten Yannik Wiget und Oruc Teke aus Wohlen auf die Rütimatten gestossen sind.
Und auf die Verletzung von Stürmer Lelo Toni, der nach seiner Meniskus-Operation die gesamte Rückrunde ausfällt, hat der SCS mit der Verpflichtung von Miroslav Kral reagiert. Der 29-jährige Slowake kehrt somit ein halbes Jahr nach seinem Abgang zu Wangen b.O. wieder nach Schöftland zurück.
Abschied naht
Im Sommer wird es beim SC Schöftland auch einen Wechsel auf der Trainerbank geben. Weil Vincenzo Salerno in der Immobilienbranche seit kurzem selbständig tätig ist, fehlt ihm die nötige Zeit, um sich wie gewünscht dem Trainerjob widmen zu können. «Ich habe lange überlegt, wie ich mir beides einrichten könnte. Mir gefällt es in Schöftland sehr, ich hätte gerne weiter gearbeitet. Am Schluss musste ich aber auf meinen Verstand hören», begründet Salerno seinen Entscheid, ein Jahr nach Amtsübernahme bereits wieder zurückzutreten.
Der Solothurner betont aber, dass er trotz nahendem Abschied vor Ehrgeiz brennt. «Ich habe noch 14 Wochen vor mir, bin total motiviert und will meine beste Arbeit liefern», sagt Salerno.
Nachfolger-Suche läuft
Nach der Bekanntgabe des Rücktritts von Vincenzo Salerno per Ende Saison hat sich der SC Schöftland auf die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den Trainerposten der ersten Mannschaft gemacht. Derzeit führen die Verantwortlichen Gespräche mit potenziellen Kandidaten, eine Lösung soll bis spätestens Mitte April präsentiert werden. Ob Marco Ferrara dem Klub als Assistenztrainer erhalten bleibt, ist noch offen und hängt auch davon ab, wer neuer SCS-Cheftrainer wird.
SC Schöftland, Kader Rückrunde 2018/19:
Trainer: Vincenzo Salerno (1981), Marco Ferrara (1994/Assistent). – Tor: Livio Buchser (1985), Jvan Ebinger (2001). – Verteidigung: Gianni Barile (1996), Rocco Costantino (1997), Cédric Galligani (1998), Fabio Lo Priore (1996), Pascal Mathys (1995), Dominic Siegenthaler (1995), Dario Theiler (2000). – Mittelfeld: Tobias Boner (1996), Matej Féher (1994), Colin Galligani (2000), Stephane Malundama (1999), Manuel Moor (1995), Fabio Schindler (1995), Oruc Teke (1997), Gery Öze (2000), Yannik Wiget (1997). – Angriff: Aaron Burkhardt (1996), Lelo Toni (1994), Miroslav Kral (1989), Silvan Otto (1997), Jan Schneider (1998). – Zuzüge: Teke, Wiget (beide Wohlen), Öze, Ebinger (beide 2. Mannschaft), Kral (Wangen b.O.). – Abgänge: Dario Füchslin, Manuel Fries (beide Gränichen).
Alle Spiele und die Tabelle der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 finden Sie hier.