
Velo fahren soll in der Region attraktiver und sicherer werden

Immer mehr Menschen benutzen das Fahrrad, sei es in ihrer Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit. Im Gegensatz zum motorisierten Verkehr wurde dem Langsamverkehr lange nicht dieselbe Bedeutung beigemessen. Deshalb erstaunt es wenig, dass im Bereich von sicheren Velowegen grosser Nachholbedarf besteht. Der Regionalverband zofingenregio will den Veloanteil am Gesamtverkehr in der Region erhöhen und die Verkehrssicherheit für den Veloverkehr verbessern. Deshalb soll nun in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden – und mit Unterstützung durch Gelder aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes – zeitnah das gemeinsam erarbeitete Velokonzept der Region Zofingen umgesetzt werden.
Das Wiggertal eignet sich sehr zum Velofahren: es ist topografisch attraktiv und viele Wohngebiete, Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten und Naherholungsräume sind auf kurzen Wegen erreichbar. Immer mehr Pendlerinnen und Pendler fahren mit dem Velo zur Arbeit.
«Wir wollen den Veloverkehr in der Region Zofingen als umweltschonende und siedlungsgerechte Verkehrsart konsequent fördern», sagt Hans-Ruedi Hottiger, Präsident von zofingenregio. «Wir streben eine klare Steigerung des Gesamtanteils an Veloverkehr an.»
Sechs Gemeinden – 87 Projekte
Erreicht werden soll dies durch die Umsetzung des gemeinsam mit kantonalen Fachstellen und den Gemeinden Aarburg, Brittnau, Oftringen, Rothrist, Strengelbach und Zofingen erarbeiteten Velokonzepts Region Zofingen. «Es beinhaltet insgesamt 87 Velo-Projekte, von denen nun ein erster Teil realisiert werden soll», erklärt Tobias Vogel, Leiter Regionalplanung zofingenregio. Veloparking- und Bike+Ride-Projekte sind in diesen 87 nicht mitenthalten. Die erste Tranche der Projekte im Umfang von rund 2,06 Millionen Franken finanziert der Bund zu 40 Prozent über das Agglomerationsprogramm der zweiten Generation mit. Die restlichen 60 Prozent bezahlen die Gemeinden und allenfalls Teile davon auch noch der Kanton. Dies, sofern die umgesetzten Projekte an Kantonsstrassen liegen.
Der Regionalverband zofingenregio wird bis Ende Mai dieses Jahres in Zusammenarbeit mit den Gemeinden die einzelnen Massnahmen definieren und priorisieren. «Dabei gehe es nicht nur darum, neue Velowege zu errichten», erklärt Tobias Vogel weiter. «Auch flankierende Massnahmen wie neue Linienführungen, die Anpassung von Signalisationen und Markierungen sowie verkehrsberuhigende Massnahmen für den motorisierten Verkehr zählen zu den Projekten.»
Vorzeigeprojekt Aarburg/Oftringen
Ein besonderes Augenmerk im neusten Velokonzept gilt auch einer guten Anbindung der öV-Knotenpunkte. Als Vorzeigebeispiel dient zurzeit ein Projekt am Bahnhof Aarburg/Oftringen. Dort soll eine neue Veloparkieranlage mit Zugang zu den Perrons entstehen.
Der Bahnhof war bis anhin von Oftringer Seite her nur über die Kantonsstrasse oder über einen schmalen und rechtlich ungesicherten Kiesweg (1,2 m Breite) hinter dem Franke-Areal erreichbar. Dies ändert sich nun. Die Stimmberechtigten von Oftringen genehmigten im November des letzten Jahres 810 000 Franken für den Ausbau des Bachwegs zu einem normkonformen Rad- und Gehweg (3,5 m Breite). Von Oftringen her wird die Erreichbarkeit für den Langsamverkehr dadurch merklich verbessert und das Gebiet Dorf/Wolfbach/Schwarzhaar ideal an den neugestalteten Zugang zum Bahnhof angebunden.
Die Franke Holding AG hat das benötigte Land für die Verbreiterung des Bachwegs auf ihrer Parzelle kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Weg wird aber nicht nur breiter, sondern durch die neue Strassenbeleuchtung auch sicherer bei Nacht.
Die Umsetzung der ersten Velo-Projekte soll unter Federführung der Standortgemeinden nach Abschluss der Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund gestartet werden. Dies wird voraussichtlich im Winter 2020 sein.