Per Hånberg: «Ich musste ab und zu lauter werden»

Die letzten drei Qualifikationsspiele in der Nationalliga B haben es gezeigt: Mit dem SC Langenthal muss man im diesjährigen Playoff-Rennen rechnen. Defensiv glänzten die Oberaargauer mit einer nie dagewesenen Stabilität, im Powerplay waren sie effizient und Philip Wüthrich überzeugt im Tor weiterhin über alle Massen. «Ich glaube nicht, dass es ein Geheimnis für unser Spiel gibt», sagt SCL-Trainer Per Hånberg. Eher gehe es darum, dass alle fünf Spieler auf dem Eis gemeinsam zusammenarbeiten – insbesondere defensiv. Gerade daran mussten die Langenthaler zwischenzeitlich hart arbeiten, als im Dezember eine Niederlagenserie die Stimmung drückte. «Wir haben gemeinsam analysiert, woran es liegen könnte und haben die Einstellung für die defensive Arbeit als einer der Gründe gefunden», erklärt Hånberg. Das habe sich sogar im Training geäussert. «Wer sich selbst im Training betrügt, der macht das irgendwann auch im Spiel. Und wer die defensive Arbeit nicht konsequent ausführt, lässt Raum für gegnerische Möglichkeiten. Deshalb musste ich ab und zu auch lauter werden», erzählt der Schwede. Geklappt hat es, mittlerweile zählt fast jeder den SC Langenthal zu den Mitfavoriten auf den Titel. «Ich glaube daran, dass wir es schaffen können», sagt Hånberg, lässt mit dem «Aber» jedoch nicht auf sich warten: «Bis dorthin ist es noch ein langer, steiniger Weg.»

Mit Selbstvertrauen agieren

Beginnen wird dieser mit den Viertelfinals und dem EHC Kloten als ersten Gegner. Als abgestiegenes NLA-Team ist es selbstredend, dass die Zürcher den Playoff-Final erreichen und gewinnen wollen. «Sie werden mehr Druck verspüren als wir», sagt Per Hånberg. Zweifellos sei Kloten eine starke Mannschaft, gegen die es eine entsprechende Leistung und die passende Einstellung brauche. Dass der SCL den Playoff-Kontrahenten erst letzten Freitag auswärts bezwingen konnte, sei ein Vorteil, der für die Oberaargauer spreche. «Meine Mannschaft wird sicherlich mit dem richtigen Selbstvertrauen in diese Spiele gehen», verspricht Hånberg.

Er und Jeff Campbell haben sich viel Zeit genommen, um die Equipe gut vorzubereiten. Nun gehe es vor allem um die einzelnen Entscheidungen, welche die Spieler treffen. «Ich wache jeden Morgen mit dem gleichen Bild vor Augen auf: Ich sehe Langenthal, gefüllt mit Menschen in gelb-blau, die den Meistertitel feiern. Das wünsche ich mir», sagt Per Hånberg. Ein solches Erlebnis wünsche er sich auch für das Team, denn die Freude in den Augen der Spieler zu sehen sei unvergleichbar. Einen Playoff-Bart will sich Per Hånberg für diesen Weg nicht wachsen lassen. «Das überlasse ich den Spielern. Und meine Frau ist darüber auch froh», sagt er schmunzelnd. Den Playoff-Bart, verspricht Hånberg aber, trage er im Herzen.