«Doktorhuus Gruppe»: Umzug an moderneren Standort

«Hier ist eine engere Arzt-PatientenBeziehung eher möglich.» Connie Raif, CEO Doktorhuus Gruppe AG
«Hier ist eine engere Arzt-PatientenBeziehung eher möglich.» Connie Raif, CEO Doktorhuus Gruppe AG

Aktuell beschäftigt die Doktorhuus Gruppe 100 Mitarbeitende in den Kantonen Luzern, Aargau, Zürich und Solothurn. Zwei Ärzte sind in den ehemaligen Praxisräumlichkeiten von Dr. Emil Thürig in Nebikon angestellt. «Aufgrund des hohen Patientenaufkommens planen wir, weitere Ärzte zu beschäftigen. Dies ist aufgrund des aktuellen Platzangebotes hier nicht möglich», erklärt CEO Connie Raif den Umzug innerhalb von Nebikon. Weiter erfülle der bestehende Standort am Kirchplatz 3 nicht mehr den modernsten technischen Standards. So befinden sich Apotheke und Labor zurzeit im gleichen Raum, was ablauftechnisch heute keinen Sinn mehr macht. «Mehrere Hausärzte im mittleren Wiggertal schliessen ihre Hausarztpraxen, da sie trotz intensiven Bemühungen keinen Nachfolger finden können. Ihren Patienten möchten wir die Gelegenheit bieten, weiterhin in der Nähe zum Hausarzt gehen zu können», so Raif. Auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten sind sie nun an der Vorstatt 6 fündig geworden.

Optimaler Standort

Dort, wo der Spar vor gut einem halben Jahr noch Lebensmittel verkauft hat, zieht nun eine Gemeinschaftspraxis ein. «Das ehemalige Ladenlokal eignet sich optimal für den Betrieb einer Arztpraxis», so Raif. Die Vorteile sieht sie in der zentralen Lage, dem ebenerdigen Zugang und der grossen Parkplatzfläche. Trotz der guten Vorzeichen bedarf es einiger Umbauarbeiten im Rohbau des ehemaligen Spar-Gebäudes, bis es für den Umzug im Frühjahr bereit ist. So müssen Sprech- und Wartezimmer sowie Empfang geschaffen werden. Des Weiteren braucht die Gemeinschaftspraxis eine klimatisierte Praxisapotheke sowie eine neue digitale Röntgenanlage.

Obwohl die neuen Räumlichkeiten genug Platz für vier Ärzte bieten, empfangen dort in den Anfangsmonaten lediglich drei Mediziner ihre Patienten. Der Grund: Im Herbst schliesst eine weitere Hausarztpraxis in Altishofen. Um diese Patienten auffangen zu können, wird sich ein vierter Arzt der Praxisgemeinschaft in Nebikon anschliessen.

Mit dem neuen Standort erhofft sich die Doktorhuus Gruppe, vermehrt auch jüngere Ärzte aus der Region anzusprechen. «Je neuer und moderner der Standort, desto einfacher ist es, junge Ärzte für uns zu gewinnen», führt Raif aus. Weiter spricht die Doktorhuus Gruppe Ärzte an, die ohne unternehmerisches Risiko und ohne administrativen Aufwand ihren Beruf ausüben möchten. Denn genau das hat sich die Betriebsgesellschaft zum Ziel gesetzt: Die Entlastung des Personals vor Ort und eine optimale Patientenbetreuung durch das Übernehmen von administrativen Arbeiten.

Enge Arzt-Patienten-Beziehung

Raif ist sich sicher, dass dies das Zukunftsmodell ist: «Eine Einzelarztpraxis entspricht, bis auf wenige Ausnahmen, kaum mehr dem Lebensmodell der jüngeren Ärzteschaft.» Einzelarztpraxen seien kaum mehr zu besetzen, da dort die Ferienvertretung oder der gegenseitige Austausch nur schwer möglich seien. Hinzu kommt, dass Frauen einen Grossteil der Studienabgänger in der Hausarztmedizin bilden. Frauen, die eine Familie hätten oder planten, benötigten eine gewisse Flexibilität, so Raif.

Dass die Doktorhuus Gruppe einen Umzug innerhalb von Nebikon angestrebt hat, hat mehrere Gründe. Laut Raif leiden vor allem ländliche Gebiete am Hausärztemangel, weshalb sich der Standort ausserhalb von Zentrumslagen anbietet. Ausserdem lobt die Geschäftsführerin die konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit den Sozialbehörden in Nebikon. Darüber hinaus ist es aber auch der treue Patientenstamm, der von der Gemeinschaftspraxis sehr geschätzt wird. Sie verdeutlicht: «Hier ist eine engere Arzt-Patienten-Beziehung eher möglich. Das schätzen nicht nur unsere Patientinnen und Patienten, sondern auch unsere Ärzte.»