Kopfrechnen ist hier überflüssig – mit VIDEO

Egal, ob gross oder klein. Egal, ob stabil oder schlank. Egal, ob alt oder jung. Egal, ob langhaarig oder kahl. Egal, ob weiblich oder männlich. Das Teilnehmerfeld an den E-Darts-Ligafinals in der Zofinger Mehrzweckhalle bietet von allem etwas. Die Stimmung ist entspannt, obwohl es in der A-, B- und C-Liga der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft um Titel geht. Zuweilen könnte man meinen, man sei an einer Party. Vor der Halle wird kräftig geraucht, in der Halle ist eines der meistkonsumierten Getränke Bier. Dennoch betont Verbandssekretär Norbert Salzgeber: «Im qualitativ hochstehenden Spitzenbereich ist Darts sehr wohl ein Leistungssport. Die Herausforderungen liegen vor allem im mentalen Bereich.»

Darts ist nicht gleich Darts

Verdienen lässt sich mit Darts – zumindest in unseren Breitengraden – aber nicht viel. «In der Schweiz kann man davon nicht leben», sagt Norbert Salzgeber, «weltweit gibt es vielleicht 30 bis 40 Spieler, die davon leben können.» Dies betrifft allerdings Steeldarts, die bekannteste Form dieser Sportart mit den Pfeilspitzen aus Stahl, «im E-Darts-Bereich gibt es hingegen noch keine Profis.» Obwohl die Abmessungen der Scheibe, die Distanz zu selbiger und die Spielweise genau gleich sind, trennen die beiden Darts-Arten zuweilen Welten. «Man könnte es in etwa so formulieren: Die Steeldartsszene, die wir kennen, umfasst zwischen 90 und 100 Teilnehmer und hat jeweils x-tausend Zuschauer», sagt Norbert Salzgeber, «bei uns hier am E-Darts-Final haben wir 100 Geräte und etwa 800 Teilnehmer, aber praktisch keine Zuschauer.» E-Darts ist in der Schweiz viel verbreiteter. Es gibt zwei grosse Verbände mit ungefähr 700 Teams und 2500 Mitgliedern. Im Steeldarts hingegen sind es lediglich 30 bis 40 Mannschaften.

Der dreitägige Anlass in Zofingen mit total 128 Teams, die aus vier bis sieben Spielern bestehen, ist in keinster Weise mit den Steeldarts-Grossanlässen im Fernsehen zu vergleichen. Die Hemden einiger Teilnehmer sind zwar nicht minder farbig als die der Weltbesten, wenn sie zwischen Weihnachten und Neujahr jeweils im Ally Pally (Alexandra Palace) in London spielen, aber von den Preisgeldern können die E-Darts-Akteure nur träumen. In London werden mittlerweile 1,6 Millionen Euro ausgeschüttet, der Weltmeister erhält 320 000 Euro.

Optimale Bedingungen

Die Leidenschaft für den Sport ist bei den Mitgliedern der Teams mit klingenden Namen wie «DC Triff-Nix» oder «Flying Opossums» jedoch nicht kleiner als bei den Steeldarts-Künstlern wie Michael van Gerwen, Rob Cross und Peter Wright. Auch die Schweizer E-Darts-Spieler investieren viel Zeit in ihr Hobby und nehmen teilweise lange Anfahrten in Kauf, um sich mit Gleichgesinnten zu messen. «Wir waren viele Jahre in Olten zu Gast», erzählt Norbert Salzgeber, «und sind jetzt das dritte Mal in Zofingen. Wir haben hier eine Halle gefunden, die eine optimale Plattform für diesen Anlass bietet.» 

 

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