
Schöftlands NLA-Radballer wollen 2019 zwei Schritte nach vorne machen
Am Samstag geht für Michael Baumann und Freddy Schenk in Frauenfeld eine lange Meisterschaftspause zu Ende. Vor achteinhalb Monaten bestritt das Duo des VC Schöftland in Liestal letztmals ein Spiel im Rahmen der NLA-Qualifikation. Weil Baumann/Schenk diese auf dem siebten Platz abschlossen, war die Saison vorbei, bevor die entscheidende Phase überhaupt erst begonnen hatte. Als Aufsteiger gaben sich die beiden Radballer mit dem angestrebten Ligaerhalt zufrieden, obschon sie den Einzug in die Meisterrunde nur hauchdünn verpassten. In der bevorstehenden Saison soll sich dieses Szenario allerdings nicht wiederholen. «Wir wollen uns für die Runde der letzten sechs Teams qualifizieren, dann werden die Karten neu gemischt», gibt Michael Baumann die Marschroute vor.
Mit dem erstmaligen Vorstoss in die Meisterrunde soll es für den 26-jährigen Torhüter und seinen Mitspieler aber nicht gewesen sein. «Unser eigentliches Ziel ist ein Podestplatz», verrät Baumann. Auch im Schweizer Cup will das Duo vorne mitmischen und mindestens das Finalticket lösen, womit sie in den Genuss von wertvollen Weltcup-Qualifikationspunkten kommen würden. Denn Baumann/Schenk liebäugeln im neuen Jahr auch mit Auftritten auf internationaler Ebene. Nach dem kampflosen Einzug in die Cup-Halbfinals sind sie diesem Ziel einen Schritt näher gekommen. Die besten drei Teams aus den ersten drei Meisterschaftsrunden, kombiniert mit den Ergebnissen im Cup, dürfen die Schweiz 2019 im Weltcup vertreten.
Aus Fehlern gelernt
Es sind hochgesteckte Ziele, die Michael Baumann und Freddy Schenk ab morgen Samstag verfolgen. Nach dem lehrreichen Jahr als Aufsteiger in der obersten Schweizer Radball-Liga wissen die beiden Schöftler aber, was für den Erfolg nötig ist. «Wir müssen mental besser arbeiten und konzentriert bleiben, um in jedem Spiel eine konstante Leistung abzurufen», erklärt Baumann. Letzte Saison seien sie vor allem zu Beginn anfällig für kleinere Fehler gewesen, «und oftmals haben wir nicht die ganzen 14 Minuten auf dem gleichen Niveau durchgespielt.»
Keine Sorge mehr bereiten ihnen die Eckball-Situationen. Als Torhüter habe sich Michael Baumann angewöhnt, nicht nur das Gegentor zu verhindern, sondern den Ball nach vorne abzuwehren und so im Spiel zu halten. Bei eigenen Eckbällen legten er und Schenk den Fokus auf die Details. «Konzentriert vor den Ball stehen, die Räder richtig hinstellen und die nötige Zeit für die Ausführung nehmen», führt der gelernte Carrosseriespengler aus.
Die Form stimmt
Auch an ihrer Fitness haben Michael Baumann und Freddy Schenk in der langen Pause gearbeitet. «Ausdauer, Kraft und Technik sind nach wie vor vorhanden», sagt Baumann und ergänzt vielversprechend: «Wir können uns noch steigern.» Dass ihr Formstand stimmt, haben die beiden Radballer des VC Schöftland vor knapp zwei Wochen beim Neujahrsturnier in Frauenfeld eindrücklich bewiesen, als sie das NLA-/NLB-Turnier für sich entscheiden konnten. «Uns lief es gut. An diese Leistung wollen wir anknüpfen», sagt Baumann, der als Materialwart auch im Klubvorstand Einsitz nimmt.
Um mehr Spielpraxis zu erhalten, will das Schöftler Duo heuer zwischen den Meisterschaftsspieltagen vermehrt Freundschaftspartien oder Turniere im Ausland bestreiten. Schon in der Vorbereitung haben Freddy Schenk und Michael Baumann einige Trainingseinheiten mit anderen NLA-Teams absolviert, weshalb der Torhüter zuversichtlich sagt: «Wir sind bereit.»
Das Minimalziel nach dem Abstieg heisst Finalrunde
Den Meisterschaftsstart bereits hinter sich hat der VC Oftringen. Mit drei Siegen aus drei Spielen lieferten Patrick Luder und Samuel Niklaus in Möhlin einen überzeugenden Auftritt ab. «Es war eine solide Leistung. Einzig mit der Verwertung ihrer Eckbälle waren sie nicht ganz zufrieden», sagt Andi Zaugg. Der ehemalige VCO-Spieler stuft den angestrebten Einzug in die NLB-Finalrunde als realistisch ein. Ob Luder/Niklaus am Ende nur ein Jahr nach dem Abstieg wieder in die NLA zurückkehren, ist gemäss Zaugg offen. «Ein Aufstieg ist nicht selbstverständlich, in der NLB wird einem nichts geschenkt», sagt er. Zu was das Duo im Schweizer Cup fähig ist, hänge von der Auslosung der Halbfinals ab. «Je nach Gegner ist auch hier der Final möglich», sagt Zaugg.