
SC Langenthal: besser aber noch nicht gut genug
Der SC Langenthal hat im Vergleich zum Spiel in Olten zwar deutlich zugelegt, verliert gegen Kloten aber mit 0:1. Trainer Per Hånberg gibt sich zufrieden und strebt weiterhin schrittweise Verbesserungen an.
Dass die Oberaargauer nach dem 2:6 gegen den EHCO etwas tun mussten, war offensichtlich. «Wir hatten diverse Meetings», sagte Trainer Per Hånberg. «Der Auftritt in diesem Spiel war nicht akzeptabel, entsprechend haben wir auch im Training versucht, ein Zeichen zu setzen», erklärte Sportchef Marc Eichmann. Die Leistungen der Langenthaler hätten zuletzt nicht den Erwartungen entsprochen, gegen Kloten gab es diesbezüglich einen Lichtblick – trotz der Niederlage. Eichmann betont: «Wir haben gekämpft, waren engagiert und haben einen Schritt in die richtige Richtung getan.»
Doch es bleibt ein fahler Nachgeschmack. Dass bei Profis überhaupt deren Einstellung bemängelt werden muss, ist selten ein gutes Zeichen, zugleich war «der Schritt in die richtige Richtung» zögerlich und verhalten, gab es doch weiterhin viel zu bemängeln. Alleine das Resultat verrät rasch, wo die Hauptprobleme lagen. Wer im Eishockey mit dem Fussball-Resultat von 0:1 verliert, mag defensiv strukturiert und solid aufgetreten sein, dürfte aber offensiv harmlos agiert haben. Dies kommt dem, was der SCL gegen Kloten zeigte, denn auch ziemlich nahe.
Fokus auf der Defensive
Die wahrscheinlich beste Chance hatte der SC Langenthal in der 35. Minute, als Dario Kummer und Vincenzo Küng in Unterzahl von einem gegnerischen Stockbruch profitierten. Kummer spielte Küng ideal frei, Letzterer traf aber nur den Pfosten. Oft fehlten die Kreativität, die Durchschlagskraft und auch der Zug zum Tor. «Vielleicht haben wir uns fast zu stark auf die defensiven Aufgaben fokussiert», meinte Verteidiger Philipp Rytz.
Erst kurz vor Schluss löste sich die Handbremse dann, als es dem SCL gelang, die Klotener mehrfach in ihrem Drittel einzuschnüren. Deren Torhüter Joren van Pottelberghe liess sich mit einem starken Auftritt aber nicht bezwingen, weshalb der SCL die Partie ohne Torerfolg beenden musste. «In der aktuellen Situation gelangen wir nicht über die Kreativität zum Toreschiessen. Kreativität hat meist mit Selbstvertrauen zu tun», kommentierte Eichmann und forderte «dreckige Tore». Dass ein Ausländer die Situation entspannen könnte, sei ihm bewusst, einen Schuss in den Ofen wolle er aber nicht riskieren. Unter anderem sei Dominic Forget ein Thema, dieser ist vorerst aber noch in der Asian League engagiert, zudem wird der Center fast von der ganzen Liga gejagt. «Wir lassen uns nicht unter Druck setzen», erklärte Marc Eichmann, daran ändere auch nichts, dass man zurzeit mit der SCL-Leistung nicht zufrieden sei. Langenthal gewann seit dem Ende der Positiv-Serie am 25. November in den letzten 14 Spielen nur gegen Biasca (zwei Mal), Zug und Winterthur. «Der Auftritt gegen Kloten ist für uns nicht unwichtig», erklärte der Sportchef weiter, darauf wolle man nun aufbauen und die nächsten Schritte in Richtung Playoff-Form tun. Dafür ist es zweifellos höchste Zeit.