
Der SC Langenthal gibt im Spitzenkampf die Kontrolle aus der Hand
Und plötzlich herrschte so richtig Stimmung im Langenthaler Schoren. Vier Minuten vor Schluss fühlte sich der SC Langenthal und dessen Fans im NLB-Spitzenkampf gegen den Leader HC La Chaux-de-Fonds zu Unrecht behandelt vom Schiedsrichterduo. Hans Pienitz wurde deutlich von den Beinen geholt, die Strafe übersahen die Spielleiter aber, dafür reagierten sie bei einem eher harmlosen Zusammenstoss und schickten SCL-Stürmer Robin Leblanc auf die Strafbank. Beim Stand von 4:4 hätte dieser Ausschluss entscheidend sein können, für den unparteiischen Zuschauer war er es in diesem bis zuletzt hoch spannenden Duell zum Glück aber nicht.
Bis die Partie tatsächlich so interessant wurde, dauerte es lange. Noch im ersten Drittel hatte der SC Langenthal das Geschehen im Griff und verhinderte jenes unkontrollierte Hin und Her, das La Chaux-de-Fonds beim letzten Vergleich zum Sieg ausnutzen konnte. Obwohl Langenthal noch in der ersten Unterzahlsituation das 0:1 von Dominic Hobi hinnehmen musste, erarbeitete sich der Gastgeber Vorteile, die sich bis zur ersten Pause auch im Resultat niederschlugen. Mit drei Weitschüssen, die teilweise für HCC-Torhüter Tim Wolf haltbar gewesen wären, besorgten Luca Christen, Aurélien Marti und Brent Kelly die 3:1-Führung für den SCL.
Tschannens Puckverlust
Turbulent wurde die Partie dann auch, weil sich SCL-Captain Stefan Tschannen beim Spielaufbau in Überzahl verdribbelte und die Scheibe an Brett Cameron verlor. Der kanadische Stürmer sorgte mit seinem Anschlusstreffer in der 30. Minute für viel Aufschwung in den Reihen des HCC, was letztlich im 3:3-Ausgleich durch Timothy Coffman (36.) in einer weiteren Powerplay-Situation gipfelte.
In einem interessanten Schlussdrittel legte zuerst Alain Miéville mit einem Schuss von hinter dem Tor via Beinschoner von SCL-Torhüter Philip Wüthrich auf 4:3 vor, ehe Simon Sterchi in der 54. Minute einen Wolf-Abpraller wiederum zum Ausgleich nutzte.
Entscheidung durch Miéville
Nach einem eher verhaltenen Start wurde auch die nötig gewordene Verlängerung von Minute zu Minute interessanter. Beide Mannschaften besassen Möglichkeiten, die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Den Sieg erkämpfte schliesslich Alain Miéville, indem er mit seinem Spurt nach vorne für Raum sorgte und mit einem goldenen Querpass Adam Hasani bediente, der für das 5:4 für La Chaux-de-Fonds sorgte.
«Diese zweite Niederlage gegen den HCC schmerzt schon – vor allem, weil wir eigentlich besser gewesen wären», meinte Langenthals Verteidiger Luca Christen. Unnötige Strafen und das Auslassen entscheidender Chancen hätten letztlich dennoch zur Niederlage geführt.
Langenthal – La Chaux-de-Fonds 4:5 n.V. (3:1, 0:2, 1:1, 0:1)
Schoren. – 2115 Zuschauer. – SR: Koch/Kaukokari, Kehrli/Dreyfus. – Tore: 5. Hobi (Jaquet/Ausschluss Kummer) 0:1. 6. Christen (Wyss, Marti) 1:1. 8. Marti (Leblanc) 2:1. 18. Kelly (Tschannen, Müller) 3:1. 30. Cameron (Ausschluss Hasani!) 3:2. 36. Coffmann (Stämpfli, Kühni/Ausschluss Küng) 3:3. 44. Miéville (Hasani, Kühni) 3:4. 54. Sterchi (Karlsson, Andersons) 4:4. 64. Hasani (Miéville, Ahlström) 4:5. – Strafen:je 4-mal 2 Minuten.
Langenthal: Mathis; Rytz, Maret; Müller, Pienitz; Henauer, Christen; Scheidegger, Marti; Tschannen, Kummer, Kelly; Sterchi, Karlsson, Andersons; Küng, Dal Pian, Leblanc; Wyss, R. Nyffeler, Gyger.
La Chaux-de-Fonds: Wolf; Jaquet, Zubler; Stämpfli, Kühni; Ahlström, Lüthi; Hoffmann, Prysi; Bonnet, Carbis, Coffman, Cameron; Hasani, Weder, Schnegg, Tanner, Hobi; Dubois, Wetzel, Kiss. Bemerkungen: Langenthal ohne Gerber (krank), Campbell und Dünner (beide verletzt). La Chaux-de-Fonds ohne Grezet, Bays, Guebey, Bonnet und Wollgast (alle verletzt). 34. Lattenschuss Marti.
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