Gmeind: Mehrzweckgebäude eignet sich bestens für Photovoltaik

Wenn die Bottenwiler etwas machen, dann machen sie es richtig. Jedenfalls sind sie es leid, ständig die marode Trinkwasserleitung zu flicken. Um die Wasserversorgung sicherzustellen, ist der Ersatz in der Weiermattstrasse, respektive Kantonsstrasse K316, unumgänglich. Die Eniwa AG signalisierte, die heute bestehenden Freileitung in den Boden zu verlegen und im Bereich der Liegenschaft Weiermattstrasse Nr. 5 eine neue Trafostation errichten zu wollen. Über eine Länge von 800 Metern erhält die Strasse mit einem Verkehrsaufkommen von rund 1100 Fahrzeugen täglich einen lärmmindernden Belag. Die Strassenbreite von 5 Metern bleibt erhalten, durchgehende Randabschlüsse sollen für eine klare Linienführung sorgen. Im Zug der «Runderneuerung» werden gleichzeitig die ebenfalls schadhaften Leitungen zur Strassenentwässerung erneuert und die Beleuchtung mit modernen Kandelabern nach neuestem Standard ersetzt sowie neue Hydranten realisiert. Mit Nutzung der Synergien Strassensanierung und Werkleitungsprojekten sowie Belagserneuerung werden Verkehrs- und Versorgungssicherheit gewährleistet.

Kanton zahlt 63 Prozent
Während der Bauzeit ist mit Einschränkungen bei der Benutzung der befahrenen Verbindung nach Staffelbach und Schöftland zu rechnen. Die Realisierung erfolgt in vier Etappen, bei der zeitweise Vollsperrungen unvermeidlich sind. Mit Rücksicht auf die Landwirtschaft erfolgt der Baustart im Herbst 2019. Der abschliessende Deckbelagseinbau findet an einem Wochenende statt, bei der die Strasse nur für Fussgänger und Velofahrer benutzbar sein wird. Über Sperrungen wird die Bevölkerung rechtzeitig informiert. Die Strom- und Trinkwasserversorgung während der Baumassnahmen bleibt gewährleistet. Umsonst gibt es die Strassensanierung nicht, 2,11 Mio. Franken kostet das Projekt, an dem sich der Kanton mit 63 Prozent beteiligt. Die Strassenbeleuchtung inkl. Stromleitungen kosten 106000 Franken – die Eniwa übernimmt 25 Prozent davon – und die Trinkwasserleitungen 295000 Franken. Total sind aus der Gemeindekasse 1,181 Millionen Franken zu begleichen. Die 56 von 599 anwesenden Stimmberechtigten sagten einstimmig Ja zum Kredit.

Mit dem bewilligten Verpflichtungskredit von 125000 Franken wird die smarte Lösungsvariante einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des zur Sanierung anstehenden Mehrzweckgebäudes mit 126 Modulen und einem Wirkungsgrad von 98 Prozent realisiert. Mit ihr lassen sich rund 40000 kWh Strom pro Jahr erzeugen, so die Berechnung. «Die Ausrichtung des Gebäudes sei optimal», meinte Gemeinderat Silvan Bärtschi. «Die Erbauer des Gebäudes wussten anscheinend schon damals, dass wir irgendwann eine Photovoltaikanlage installieren wollen.» Der Bund beteiligt sich mit Fördergeldern von rund 17000 Franken voraussichtlich. Die Investition für die nächsten 25 bis 35 Jahre reduziert sich damit auf 108000 Franken. Bei voraussichtlicher Eigenverbrauchsquote von 29 Prozent können pro Jahr nach aktuellem Stand 5400 Franken durch Einspeisung in das Stromnetz der Eniwa AG gespart werden.

Das Budget 2019 der Einwohnergemeinde ohne Spezialfinanzierung weist einen Ertragsüberschuss von 253 100 Franken (2018: 35 100 Franken) aus und basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 116 Prozent. Für betriebliche Aufwände wurden gegenüber dem letzten Jahr 138 500 Franken weniger kalkuliert, für Personalaufwendungen sind 21100 Franken mehr eingeplant.