
Wikon: Nun hat auch die Gemeindeschreiberin gekündigt
In Wikon überschlagen sich die Ereignisse: letzte Woche die Demission von Gemeinderat Markus Dietrich, Anfang dieser Woche der zwischenzeitliche Ausfall von Gemeindepräsident René Wiederkehr – und nun die Kündigung der Gemeindeschreiberin Janine Bron. Bron hat am Mittwochabend gemäss einer online-Meldung der «Luzerner Zeitung» die Kündigung per Ende Februar eingereicht. Gemeinderätin Michaela Tschuor bestätigt den Eingang der Kündigung auf Anfrage dieser Zeitung. Laut Tschuor will sich die Gemeindeschreiberin sogar freistellen lassen. Ob solche gewährt wird, entscheide sich nächste Woche an der Gemeinderatssitzung, sagt Tschuor. Die Frage ist, ob sich die Verwaltung den Ausfall der zu hundert Prozent angestellten Gemeindeschreiberin leisten kann.
Es liegt auf der Hand, dass die Kündigung Brons mit dem Fall Kunzelmann zusammenhängt. Der Gesamtgemeinderat hat dem Finanzvorsteher Wolfgang Kunzelmann im Frühling sämtliche Dossiers entzogen – unter anderem wegen Verdacht auf Amtsgeheimnisverletzung; die Partnerin Kunzelmanns hat sich gemäss Gemeinderat an einer Gemeindeversammlung in rufschädigender Art und Weise insbesondere gegenüber der Gemeindeschreiberin Janine Bron geäussert. Diese Äusserungen brachten Kunzelmann den Verdacht der Amtsgeheimnisverletzung ein. Der Kanton beschied jüngst, dass dieser Entzug unrechtmässig war (wir berichteten). Mit dem Entscheid wurde auch publik, dass Kunzelmann indessen die anderen Gemeinderats-Mitglieder und die Gemeindeschreiberin bei der Staatsanwaltschaft Sursee angezeigt hat. Strafverfahren wegen Amtsmissbrauch, Ehrverletzung, Urkundenfälschung im Amt und Amtsgeheimnis sind hängig, wie der Anwalt von Kunzelmann vergangene Woche geschrieben hat.
Tschuor bedauert den Entscheid von Janine Bron, kann ihn aber auch gut nachvollziehen. Bron wolle einen Schnitt machen, so Tschuor.