
Schule Nebikon gewinnt Auszeichnung für konfliktminderndes Projekt
Der Kanton Luzern hat am Mittwoch die Schule Nebikon ausgezeichnet. Den diesjährigen Kinder- und Jugendaward erhielt die Gemeinde für ihr Projekt «Stärke statt Macht – macht stark». Das Projekt lehrt Kinder den respektvollen Umgang miteinander und das gewaltfreie Austragen von Konflikten. Die Jury habe die beherzte und nachhaltig angelegte Umsetzung überzeugt, heisst es in der Medienmitteilung der Staatskanzlei Luzern . Weiter lobe sie die breite Beteiligung – ins Projekt einbezogen sind nicht nur Lernende und Lehrpersonen, sondern auch Eltern, Hauswart, Mitarbeitende des Mittagstisches und Schulsozialarbeit.
Der Leiter der Primarschule Nebikon, Joachim Redondo, freut sich über die Prämierung. Für alle Beteiligten – insbesondere die Lehrpersonen und die Schulsozialarbeit – sei die Auszeichnung eine grosse Anerkennung und ein Lichtblick nach all den Sparübungen, die die klammen Kantonsfinanzen mit sich gebracht haben.
Schulung in Gewaltprävention
Das Projekt startete die Schule im Januar 2017. Alle Klassen von Kindergarten bis zur sechsten Klasse wurden während vier Lektionen von der Schulsozialarbeit und von einem Berater des Schweizerischen Instituts für Gewaltprävention (SIG) geschult. Redondo erklärt den wesentlichen Inhalt so: «Kinder und Jugendliche haben dabei gelernt, Konflikte frühzeitig zu erkennen.» Wenn man Stopp sagen wolle, sei es meistens schon zu spät. Die Schule hat seither alltägliche Übungen durchgeführt und mit Schülerinnen und Schülern erörtert: Wann fühlt man sich bedroht, und was ist zu tun, wenn man sich bereits in einer Konfliktsituation befindet. Ende 2019 soll ein nächster Präventionsblock stattfinden. Für die Kosten hofft die Schule unter anderem auf die Beteiligung von Stiftungen. Den ersten Teil unterstützten die kantonale Dienststelle Soziales und Gesellschaft sowie der Förderverein Luzerner Volksschulen.
Am Mittwoch ist aber nicht nur die Schule Nebikon ausgezeichnet worden. Den zweiten und dritten Rang belegen die drei Luzerner Hochschulen beziehungsweise die Schulen Hitzkirch. Im Zentrum des Projekts namens Kita Campus der Hochschulen stehe der Schutz der Integrität und das Wohlbefinden der betreuten Kinder, heisst es in der Mitteilung der Staatskanzlei. Entstanden sei ein Verhaltenskodex für Mitarbeitende sowie weitere Präventivmassnahmen. Beim Projekt «Nähe und Distanz» der Schulen Hitzkirch stehe die Sensibilisierung vor Übergriffen und der sorgsame Umgang untereinander im Vordergrund. Lernende befassten sich mit der Thematik Nähe-Distanz und inszenierten diese Reflexionen szenisch in eine Videoproduktion.