
«Wir haben den Auftrag, die Träume der Kinder zu verwirklichen»
Eigentlich stand beim Informationsanlass zum «AFV Kicker Talents» das neue Nachwuchsförderprojekt des Aargauischen Fussballverbands (AFV) im Vordergrund. Trotzdem kam Maurice Besson, Leiter der Technischen Kommission des AFV, gestern Abend im Cinema 8 in Schöftland nicht darum herum, eine Verbindung zur leidigen Situation rund um das geplante neue Aarauer Fussballstadion zu ziehen. «Es gibt Leute, die sagen, die Nachwuchsförderung im Kanton stehe und falle mit dem Stadionentscheid», sagte Besson und ergänzte umgehend: «Das ist Blödsinn. Sie ist nicht abhängig von einem Betonblock, im Gegenteil. Die Nachwuchsarbeit braucht es immer.»
Um die jüngsten Talente im Kanton Aargau noch gezielter fördern zu können, hat der AFV auf diese Saison hin das Projekt «Kicker Talents» für 11- bis 13-jährige Fussballerinnen und Fussballer eingeführt. Gemeinsam mit dem Departement Bildung, Kultur und Sport, dem Schweizerischen Fussballverband, dem Team Aargau und dem Schweizer U17-Weltmeistertrainer Dany Ryser hat der AFV ein Programm entwickelt, um junge Kicker im besten Lernalter gezielt zu unterstützen. «Sie stehen am Anfang ihrer Karriere, und hier schaltet sich der AFV ein. Schliesslich haben wir den Auftrag, ihnen weiter zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen», erklärte Verbandspräsident Hans Aemisegger.
Qualität und Quantität
Nachdem die Herausforderung, die Vereine für das Projekt zu begeistern, gemeistert war, konnten acht schlagkräftige Mannschaften zusammengestellt werden. Diese trainieren dreimal pro Woche mit ihrem Leadverein – jene aus dem Bezirk Zofingen beispielsweise im «Team Wiggertal auf dem Sportplatz Walke in Kölliken. Weitere Kernpunkte stellen die Ausbildung der Trainer sowie ein flächendeckendes Scouting im Kanton dar. «Wir wollen Qualität und Quantität steigern, um die Kinder näher an den Leistungsfussball zu bringen», erklärte Maurice Besson.
Die Projektleitung übernommen hat Jürg Widmer. Der ehemalige Trainer des SC Schöftland übt seine Arbeit mit grosser Freude aus. «Der Verband ist dank den professionellen Strukturen viel näher bei den Vereinen und kann auf deren Bedürfnisse reagieren. Der regelmässige Austausch mit Fachleuten führt dazu, dass im Nachwuchsbereich entscheidende Impulse gegeben werden können», sagte Widmer.
Loris Benito als Botschafter
Entsprechend positiv fiel gestern die Zwischenbilanz des AFV aus. «Wir sind mit dem Projekt gut unterwegs. Über 160 Personen stehen täglich dafür im Einsatz. Der Aufwand ist riesig, deshalb geht ein besonderer Dank an die Leadvereine», sagte Maurice Besson. Zum Schluss des Informationsanlasses präsentierte der AFV einen Imagefilm, der in Zusammenarbeit mit der Zürcher Filmcrew von «Frame Eleven» erstellt wurde.
Gesicht des 90-sekündigen Videobeitrags – der am Montag auf www.football.ch/afv aufgeschalten wird – ist Verteidiger Loris Benito von Schweizer Meister YB, der im Aargau aufgewachsen und beim FC Aarau gross geworden ist. «Neben Glück braucht es vor allem Fleiss. Die Arbeit hat einen grossen Anteil am Erfolg», wusste Benito aus eigener Erfahrung zu erzählen. Der Spass dürfe dabei nicht verloren gehen. «Wer mit Freude arbeitet, für den ist ein Training nie ein Müssen, sondern immer ein Wollen.»