
Der neue Trainer will Tempo-Hockey mit grosser Leidenschaft sehen
Das lange Warten hat endlich ein Ende. Gestern absolvierte der EHC Olten das erste Training auf Eis. Mit dabei ist neben vielen neuen Spielern auch das neue Trainer-Duo mit Lars Leuenberger und seinem Assistenten Stefan Schneider.
Die Vorfreude auf die kommende Saison ist im Kleinholz bis unter die Hallendecke zu spüren. Mit viel Enthusiasmus und bester Laune kehren die Spieler des EHCO nach der Sommerpause wieder ins Stadion zurück. Wer aber glaubt, im ersten Training ist nur Plausch angesagt, der täuscht sich gewaltig. Lars Leuenberger fordert von der ersten Minute an vollen Einsatz von seinen Spielern. Damit gibt er ab der ersten Minute die Marschrichtung für die neue Saison vor. Denn Leuenberger will von seiner Mannschaft Tempo-Hockey mit grosser Leidenschaft und noch mehr Laufarbeit sehen. «Ich will von meinem Team Pressing über das ganze Eisfeld sehen», sagt Leuenberger nach der ersten Trainingseinheit. Deswegen verlangt er den Spielern in der Vorbereitung alles ab. Es gilt, pünktlich zum Saisonstart am 10. September gegen die EVZ Academy auf Toplevel zu sein. Trotzdem kommt bei all der harten Arbeit der Spass nicht zu kurz. So heitert Leuenberger die Stimmung immer wieder mit einem kleinen Spässchen auf.
Viele neue Gesichter beim ersten Eistraining
Neben der harten Arbeit ist das erste Eistraining aber auch ein Kennenlernen. Schliesslich gibt es beim EHC Olten auch neben dem neuen Trainer-Duo einige neue Gesichter. Vor allem beim HC Thurgau holten sich die Powermäuse einige Verstärkungen. Mit Verteidiger Florian Schmuckli, Flügelstürmer Jan Mosimann und Verteidiger Joel Scheidegger stehen gleich drei ehemalige Thurgauer sind jetzt in Olten tätig. Schmuckli ist kein Unbekannter in Olten. Bereits in der Saison 2015/16 lief der 28-Jährige temporär für die Powermäuse auf. Nun hat er für zwei Jahre unterschrieben. Mosimann holte bereits zweimal den Meistertitel in der Swiss League, 2016 mit dem HC Ajoie und 2018 mit den Rapperswil-Jona Lakers. Er kommt in der Swiss League bei 232 Spielen auf 110 Skorerpunkte. Nun geht er für zwei Jahre im Kleinholz auf die Jagd nach weiteren Skorerpunkten. Der dritte im Bunde, Joel Scheidegger, unterschieb bereits im Frühjahr für zwei Jahre in Olten. Nachdem er die Saison noch beim HC Thurgau zu Ende spielte, wechselt er nun zu den Dreitannenstädtern.
Die drei Thurgauer sind nicht die einzigen Neuzugänge, die beim ersten Eistraining zu sehen sind. Besonders ins Auge sticht der neue Abwehrchef Eliot Antonetti. Mit seiner Körpergrösse von 196 cm hebt sich der ehemalige Akteur des HC Lugano von seinen Mitspielern ab. Er soll in der kommenden Saison für die nötige Stabilität in der Defensive sorgen. Mit seinen über 300 Einsätzen in der NLA bringt er zudem reichlich Erfahrung in die Mannschaft.
Auch die Offensive wurde in der Sommerpause noch einmal kräftig verstärkt. Dort soll Lukas Lhotak künftig für Torgefahr sorgen. Der Tscheche mit einer Schweizer Lizenz stand zuletzt bei den Rapperswil-Jona Lakers unter Vertrag und unterschrieb für ein Jahr in Olten. Lhotak absolvierte knapp 400 Spiele in der höchsten Schweizer Spielklasse und kommt dabei auf beinahe 100 Skorerpunkte. Er gilt als physisch starker Spieler mit einem guten Abschluss. Komplettiert wird die Offensive durch Rückkehrer Devin Muller. Dieser spielte in den beiden vergangenen Saisons bei Ajoie und feierte im Frühjahr den Gewinn der Swiss League. Nun kehrt er ins Kleinholz zurück.
Kommen noch weitere Verstärkungen nach Olten?
Mit diesen Verstärkungen startet der EHC Olten also in die Spielzeit. Es ist aber durchaus noch möglich, dass weitere Neuzugänge folgen werden. Trainer Leuenberger möchte sich hinsichtlich weiteren Transfers aber nicht in die Karten blicken lassen. Er will zuerst schauen, wie die aktuelle Mannschaft auf dem Eisfeld miteinander harmoniert. Stand jetzt sieht er aber noch Nachholbedarf auf der Position des Centers. Ansonsten ist Leuenberger sehr zufrieden mit dem Spielermaterial, dass ihm zur Verfügung steht. Er ist zuversichtlich, dass mit dieser Truppe das Spiel umgesetzt werden kann, welches er sich vorstellt. Vielmehr liegt ihm aber am Herzen, mit welcher Einstellung sein Team die Partien bestreitet: «Die Zuschauer sollen eine Mannschaft zu sehen bekommen, die immer alles gibt.»
Ohnehin freut sich Leuenberger bereits auf die Spiele mit Publikum. «Das Publikum in Olten ist bekannt dafür, besonders emotional und leidenschaftlich zu sein. Wir hoffen, dass wir die Leute mit unserem Hockey zufriedenstellen und möglichst viele Leute ins Stadion kommen, um uns anzufeuern», sagt Leuenberger im Hinblick auf die ersten Spiele mit Publikum im Kleinholz. Diese Leidenschaft erwartet er deshalb auch von seinen Akteuren. Doch nicht nur bei den Spielen sollen seine Schützlinge 100 Prozent Einsatz zeigen – auch im Training. Eine Forderung, die die Mannschaft gestern tadellos umsetzt. «Für das erste Training war es sehr gut. Die Jungs haben alle alles gegeben», sagt Leuenberger.
Dieser Einsatz ist aber auch nötig, damit dann in der Meisterschaft das von Leuenberger geforderte Pressing und das Tempo-Hockey umsetzbar sind. Denn dieses Spiel ist sehr laufintensiv. Wie gut die Mannschaft das System von Leuenberger verinnerlichen kann, zeigt sich bereits am nächsten Mittwoch, wenn das erste Testspiel gegen Huttwil ansteht.