
Tierliebe geht vor – auch bei über 200 Sachen auf dem Motorrad
Romano Fenati, 09:34: Ciao Stefano. Wollte bei dir nochmals «Scusi» sagen für meine Aktion gestern beim Moto-GP Misano. Ich bin froh, ist dabei niemandem etwas passiert!
Stefano Manzi, 09:42: Buongiorno Romano. Keine Sorge, bei mir ist alles «tutto bene». Aber ich war im ersten Moment schon ziemlich geschockt, als du mir während deines Überholmanövers bei über 200 km/h meine Vorderradbremse gedrückt hast.
RF, 09:46: Das kann ich verstehen. Ich hatte allerdings keine andere Wahl – Fairness und Sicherheit hin oder her!
SM, 09:49: Wie bitte? Du hättest einfach akzeptieren können, dass ich schneller gewesen bin als du! Ausserdem waren wir beide meilenweit von den Punkterängen entfernt, es stand zu diesem Zeitpunkt also nicht gerade viel auf dem Spiel…
RF, 09:53: Na ja, meinen Ehrgeiz auf der Strecke kennst du ja. Ich kann dir aber versichern, dass es in diesem Moment nicht um das Duell zwischen mir und dir ging! Das habe ich auch meinem Team versucht zu erklären, bin aber auf taube Ohren gestossen.
SM, 10:01: Verständlich. Ich habe vom Rauswurf bei deinem Team Marinelli Snipers gehört. Und der geplante Wechsel zu meinem Team scheint ebenfalls zu platzen. Da hast du dir viel Mist eingebrockt!
RF, 10:07: Definitiv, aber noch ist nichts entschieden. Vielleicht haben die Verantwortlichen von Forward Racing mehr Gehör für mein Anliegen. Ich würde mich beim nächsten Mal nämlich wieder genau gleich verhalten!
SM, 10:09: Wirklich? Sorry, aber dann hast du echt einen Flick weg. Mit deinem unverantwortlichen Verhalten hast du auf dem Motorrad nichts zu suchen!
RF, 10:13: Komisch, das sagte mein Chef bei Marinelli auch. Als ich ihm aber entgegnete, dass du auf eine umherirrende Maus zugerast bist und ich mit dem Griff nach deiner Bremse ihr Leben gerettet habe, war er total sprachlos. Tierliebe geht nun mal über alles, auch bei über 200 km/h auf dem Motorrad!