
Vorne ist der SC Zofingen top, hinten (noch) flop
Trotz der knappen 2:3-Niederlage bei den Old Boys Basel war Nicola Nocita am vergangenen Samstag nicht schlecht gelaunt. «Sechs Punkte sind für einen Aufsteiger eine gute Ausbeute», zeigte sich der Trainer des SC Zofingen mit dem Start seiner Mannschaft in die 1.-Liga-Meisterschaft zufrieden. Dass der Vorsprung auf den Strich nach vier Runden ebenso viele Zähler beträgt, sei beruhigend. «Teams wie Langenthal oder Bassecourt haben die Saison deutlich schlechter begonnen als wir», meinte Nocita weiter.
Die Ansichten seines Trainers teilt auch Oliver Jonjic. Der 27-jährige offensive Mittelfeldspieler stuft die Resultate als «in Ordnung» ein, hadert aber mit der jüngsten Niederlage in Basel. «Wir hätten gegen die Old Boys mindestens einen Punkt holen, wenn nicht gar gewinnen müssen», blickt Jonjic zurück. Dem dritten Saisonsieg seien aber erneut einfache Fehler im Weg gestanden. «Die werden auf diesem Niveau bestraft», sagt Jonjic.
Auch die Statistik bestätigt, dass beim SC Zofingen in der Defensive noch nicht alles rund läuft: Mit acht Gegentoren stellen die Thutstädter die viertschwächste Abwehrreihe der 1.-Liga-Gruppe 2. Oliver Jonjic fordert deshalb ein konsequenteres Auftreten vor dem eigenen Tor. Wir müssen als Mannschaft kompakter stehen», sagt er.
Drei Tore in vier Spielen
Deutlich besser läuft es dem SCZ im Spiel nach vorne. Neun Treffer hat die Nocita-Truppe bereits erzielt, nur einen weniger als das Spitzenduo Delémont und Black Stars Basel. Ein Drittel dieser Ausbeute geht auf das Konto von Oliver Jonjic. Der im Innendienst tätige Oftringer ist mit drei Saisontreffern interner Topskorer. «Bisher hat das Toreschiessen gut geklappt. Ich wurde auch von meinen Mitspielern gut bedient», sagt Jonjic. Er betont aber, dass diese Aufgabe zu seiner Position auf dem Feld dazu gehören. «Als Zehner wird von mir auch verlangt, den letzten Ball zu spielen. Das kann noch besser werden», übt er sich in Selbstkritik.
Die nächste Gelegenheit, dieses Manko zu beheben, erhält Oliver Jonjic morgen Samstag (17 Uhr) im Heimspiel gegen die SR Delémont. Die Jurassier haben in vier Partien das Punktemaximum geholt und grüssen von der Tabellenspitze. «Sie sind der Favorit und haben die Ambition, aufzusteigen», erwartet Jonjic eine schwierige Aufgabe.
Er traut den Gästen dieses Unterfangen zu. «Delémont besitzt eine erfahrene Mannschaft mit individuell starken Spielern, die seit Jahren auf hohem Niveau spielen», sagt Jonjic. Immerhin: Der Blick auf die Statistik dürfte den Zofingern Mut machen. Ihre sechs Punkte haben die Thutstädter nämlich vor eigenem Publikum eingefahren.
SCZ per sofort ohne Brasil-Duo
Der SC Zofingen hat sich per sofort von vier Spielern getrennt: Die beiden brasilianischen Stürmer Julio Sant’Anna und Wellington stehen ebenso nicht mehr unter Vertrag wie die im Sommer verpflichteten Verteidiger Alexander Herlea und Driton Tahiri. Laut SCZ-Sportchef Pietro Di Natale haben verschiedene Gründe zur Kaderreduktion geführt: «Neben einer Kostenoptimierung spielte die längerfristige Planung eine Rolle. Wir wollen vermehrt auf eigene Junioren setzen, getreu der Vereinsphilosophie ‹Dem Nachwuchs eine Zukunft›», sagt Di Natale. Ersetzt wird das Quartett nicht.