Countdown für den 30. Powerman Zofingen läuft – Langdistanz-Rennen hat auch 2019/20 WM-Status

«Mit der neuen Radstrecke kommt der Powerman Zofingen quasi nach Hause, dorthin, wo er herkommt», sagte Stefan Ruf an der gestrigen Medienkonferenz. Der OK-Präsident sprach damit die Tatsache an, dass das Langdistanz-Weltmeisterschafts-Rennen heuer statt durch den Kanton Luzern hauptsächlich über Aargauer Strassen führt. Grund dafür ist bekanntlich, dass im Luzernischen die Bewilligungsvorschriften strenger geworden sind. Die Vollsperrung der Strecke zwischen Zell und St. Urban für die gesamte Renndauer wäre gemäss dem Kanton nicht möglich gewesen, so Ruf: «Wir hatten x Sitzungen und unzählige Meetings, fanden aber keine Alternative und so nahmen wir im März Abstand vom Ziel, im Gebiet des bisherigen Parcours eine neue Strecke zu finden.»

So weicht man künftig in den Aargau aus, wo man auf offene Ohren stiess. Ohne schmeicheln zu wollen, betonte Stefan Ruf, «aber die Unterstützung seitens des Kantons war absolut megamässig und die Diskussion lösungsorientiert.» Zwar sei man 2018 noch nicht bei der optimalen Strecke angelangt, aber bei einer, die gemäss Feedback der Athleten nach ersten Trainingsfahrten «positiv mutig» bewertet werde und die für 2019 perfektioniert werden könne. Dann will die Internationale Triathlon Union (ITU) den Powerman Zofingen zum 12. Mal als Langdistanz-WM durchführen, ebenso 2020. «Die Verträge liegen zur Unterschrift bereit», freut sich Stefan Ruf. Fürs nächste Jahr steht das Austragungsdatum bereits fest mit dem 8. September. 2020 könnte der Event auch im Frühling statt im Herbst stattfinden. «Wir prüfen verschiedene Optionen», verriet der OK-Präsident.

Dann wagte er einen Ausblick auf die Jubiläumsausgabe. Bei der 30. Ausgabe wird Weltmeisterin Emma Pooley ihren Titel nicht verteidigen, da sie verletzungsbedingt eine Lauftrainingspause einlegen musste. «Sie wird fehlen, aber sind wir ehrlich, in den letzten Jahren war das Frauenrennen nicht besonders spannend», meinte Stefan Ruf mit einem Grinsen. Die Abwesenheit der viermaligen Siegerin eröffnet den Schweizerinnen Nina Brenn (WM-Zweite 2016), Melanie Maurer (Zweite an der Powerman-Mitteldistanz-EM), Petra Eggenschwiler und Nina Zoller Aussichten auf Topplatzierungen. Zu schlagen sind für WM-Edelmetall die Holländerin Miriam Van Reijen und die Weltranglistenzweite, WM- und EM-Bronzegewinnerin Katrin Esefeld (De).

Bei den Männern ist die Konkurrenz mit Titelverteidiger Maxim Kuzmin aus Russland, dem Belgier Seppe Odeyn (Sieger 2016) und dem Franzosen Gaël Le Bellec (Sieger 2015 und 2014) sowie dem Triathleten Ronnie Schildknecht und mehreren Duathlon-Nationalkaderathleten vielversprechend. Auch Felix Köhler (De) und Yannick Cadalen (Fr), WM-Medaillengewinner der letzten Jahre, sind gemeldet. «Es ist das bestbesetzte Feld seit Jahren», so Ruf.

Helfer weiter gesucht

Damit für die Topathleten ebenso wie für die ambitionierten Breitensportler beste Bedingungen herrschen, sucht das OK weiter Helfer. Insbesondere die Streckensicherung stelle eine Herausforderung dar. «Weil wir in neuen Gemeinden unterwegs sind, müssen wir die Wege besser absichern und die Bevölkerung, auf deren Verständnis bei Verkehrsbehinderungen wir hoffen, sensibiliseren», weiss Stefan Ruf, «so können wir ein sicheres Rennen garantieren.» Er selber sei den neuen Parcours auch schon mehrmals abgefahren: «Ich weiss, wo es ‹chläpperet› oder dass der Belag zwischen Mühlethal und Uerkheim holprig ist.» Die Renzlingerstrasse im Reidermoos werde noch geputzt und somit eine heikle Passage entschärft. Zudem wurde auf der Laufstrecke durch die Zofinger Altstadt ein U-Turn «begradigt» und der Startbogen wird genau vor dem Stadtsaal aufgebaut. Auch die neue Homepage swiss.powerman ist online und Stefan Ruf kann sagen: «Wir sind bereit.»