Rekordverdächtige Eintrittszahlen: Traumsommer für Badis

«Die Badi war den ganzen Sommer lang voll», freut sich Roland Studer. Er ist Badmeister im Schwimmbad Aarburg. Gleiches berichten die anderen Badi-Verantwortlichen aus der Region. Die heissen Sommertage sorgen für eine rekordverdächtige Saison. «Die Hitze lockt viele Leute zu uns, die ihre Freitage normalerweise zu Hause verbringen», sagt Studer. Das habe sich in den Eintrittszahlen deutlich niedergeschlagen.

Das schöne Wetter bringt noch einen Vorteil mit sich. «Wechselhafte Verhältnisse sind viel arbeitsintensiver als Schönwetterperioden», sagt Studer. «Die Wasserreinigung wird aufwendiger und es fallen viele Zusatzarbeiten an.» Der Mehraufwand ist insbesondere dann zu erledigen, wenn bei milden Temperaturen wenige Gäste in die Badi kommen. Das schöne Wetter zahlt sich deswegen umso mehr aus: «Es freut mich, wenn von meiner Arbeit möglichst viele Gäste profitieren können», sagt Studer.

Konstant schönes Wetter
Bemerkenswert ist, dass die Wetterverhältnisse während der ganzen Saison sehr gut waren. «Im letzten Jahr hatten wir in den Monaten Mai und Juni auch sehr schönes Wetter. Danach hat es sich jedoch verschlechtert», sagt Michael Clark, Geschäftsführer der Badi Reiden. Clark kann dieses Jahr ein Eintrittsplus von 32 Prozent verbuchen. Besuchten im vergangenen Jahr bis Ende August rund 31 000 Gäste die Badi Reiden, waren es dieses Jahr 10 000 mehr.

Beste Saison seit 2003
Vergleichbar mit dieser Saison sei einzig der Hitzesommer 2003. Damals zählte die Badi Reiden während der ganzen Saison 45 000 Eintritte. «Die diesjährige Saison könnte an dieses Resultat herankommen», sagt Michael Clark.

Die Badi Nebikon kann Ähnliches berichten. 42 500 Eintritte zählt sie bis anhin. Das sind 7000 mehr als in der vorangehenden Saison. «An dieses Jahr kommt nur der Sommer 2003 heran», sagt Badmeister Hubert Frei. «Damals hatten wir ungefähr gleich viele Eintritte.» Durchschnittlich zählt die Badi Nebikon rund 40 000 Eintritte die Saison.

Die Badi Bottenwil verzeichnet ebenfalls eine sehr gute Saison. Die Zahl der auswärtigen Gäste sei aussergewöhnlich hoch gewesen, sagt Agnes Bader, Verantwortliche der Badi Bottenwil. «Wir zählten 1600 Einzeleintritte mehr als in der Saison 2017.» 4670 waren es in diesem Jahr, Abos nicht eingerechnet. Die familiäre Atmosphäre der Badi locke viele Gäste an, die nicht aus dem Uerkental stammen. «Das hat die Zahl der Einzeleintritte in die Höhe getrieben», sagt Bader.

Kölliken kann ebenfalls hohe Eintrittszahlen vermelden. «Es war sicher die beste Saison der 2010er-Jahre», sagt Pascal Henchoz, Badmeister in der Badi Kölliken. Den Eintrittsrekord aus dem Jahre 2003 werde man vermutlich nie wieder erreichen. «Das waren ganz andere Zeiten», sagt Henchoz. «Heute gibt es für die Freizeitgestaltung viel mehr Angebote als noch vor 15 Jahren, deswegen kommen die Leute weniger in die Badi.»

Zofingen: Normale Saison
Urs Affentranger, Badmeister in Zofingen, kann den Trend nicht bestätigen: «Die Eintrittszahlen in dieser Saison waren nicht aussergewöhnlich. Sie bewegen sich im Rahmen der Vorjahre.» Die Badi Zofingen zählte rund 80 000 Gäste, vor einem Jahr waren es 75 000. Als Grund für die stagnierenden Zahlen sieht Affentranger die vielen Ferienangebote, die den Leuten heute offenstehen. «Die Last-Minute- und Billigflugangebote locken viele Leute in den Süden. Sie kommen dann nicht mehr in die Badi.»