
Yanik Bucher siegt überlegen am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag
Patrick Räbmatter erhält Konkurrenz als Aushängeschild des Schwingklubs Zofingen. Das Jahrzehnttalent Yanik Bucher hat sich am Eidgenössischen Nachwuchsschwingertag in Landquart beim Jahrgang 2003 souverän durchgesetzt. Der Rothrister gewann alle sechs Gänge und verblüffte die 4900 Zuschauer mit seiner Technik.
Nur ein Funktionär im Nordwestschweizerischen Schwingerverband zeigte sich nicht überrascht: der Jungschwingerverantwortliche Magnus Döbeli. «Das habe ich durchaus so erwartet. Ich wusste, dass Yanik jeden Gegner schlagen kann.» Dagegen staunte Vater Frank Bucher: «Das war eindrücklich, wie er das durchgezogen hat, und dies mit nur 76 Kilogramm Körpergewicht. Die Gegner waren ja teilweise über 100 Kilo schwer.»
Das Rothrister Leichtgewicht machte die körperliche Unterlegenheit mit seiner technischen Vielfalt wett. Meist war er gezwungen, aus der Defensive heraus zu agieren. «Voller Einsatz, aber nicht volles Risiko», empfahl ihm beispielsweise der ehemalige Reidermooser Kranzschwinger Matthias Arnold vor dem fünften Gang. Der Kantonsschüler setzte die Anweisung perfekt um. Der Berner Daniel Rüegg setzte zweimal zu einem Kurzzug an, scheiterte aber an der reaktionsschnellen Verteidigung des Aargauers. Dann ging Bucher selber resolut in den Angriff über und überrumpelte den Berner «Mutzen» mit einem inneren Haken.
«Das war heute meine Devise: Wenn ich angreife, dann richtig», erklärte der Rothrister seine unwiderstehlichen Angriffsweise. Dabei präsentierte der trainingsfleissige Leader des Zofinger Nachwuchses eine breite Palette an Schwüngen. Jeden Gang gewann er auf andere Weise. Am Morgen startete er mit einem Plattwurf gegen den Entlebucher Leon Riebli auf einen Übersprung. Dass Yanik Bucher inzwischen auch ein starker Ringer ist, ausgebildet beim Ringerclub Willisau, bewies er gegen den Thurgauer Gian Lengacher mit einem Armzug und danach mit einer spektakulären Souplesse gegen den St. Galler Andy Signer. Im vierten Gang bewies er Feingefühl, als er den Berner Oberländer Leandro Nägeli mit einem unerwarteten Schlungg bodigte.
So stand Yanik Bucher schon nach fünf Gängen als definitiver Sieger des Jahrgangs 2003 fest. Schlussganggegner Lukas Zbinden bestritt als feststehender Zweitrangierter einen Zusatzgang, wollte diesen aber offensichtlich der Ehre halber gewinnen. Doch Yanik Bucher war weiterhin auf der Höhe seiner Aufgabe und kontrollierte den Freiburger, der all seine Angriffe pariert sah. Mit zunehmender Gangdauer glich sich das Geschehen aus. Der 15-jährige Rothrister bekam seinen Gegner buchstäblich in den Griff und wuchtete den körperlich überlegenen Zbinden nach 4:10 Minuten mit einem satten Hüfter auf den Rücken.
«Diesen Triumph in diesem Ausmass habe ich nicht erwartet, aber erhofft. Ich wusste, dass bei diesem Kräftemessen gegen meist unbekannte Gegner alles möglich ist», lieferte der auch geistig agile Kantonsschüler schon wenige Minuten nach dem grossen Wurf eine abgeklärte Auskunft. Er habe zwei Jahre auf diesen Anlass hin gearbeitet. «Ich bedanke mich bei meinem ganzen Umfeld, das viel dazu beigetragen hat».
Doppelzweig für David Maeder
Im Schatten von Bucher gelang auch dem Mühlethaler David Maeder eine solide Leistung mit drei Siegen, zwei «Gestellten» und einer Niederlage. Dies reichte beim Jahrgang 2003 zu Rang 8b und einem Doppelzweig. Dagegen verfehlte der zweite Zofinger Schwinger, Enea Grob, dieses Ziel deutlich. Dasselbe gilt für den Attelwiler Pirmin Reinhard beim Jahrgang 2001.