
Patrick Räbmatter verpasst beim Engelberg-Schwinget den Sieg klar
1350 Zuschauer säumten den stimmungsvollen Schwingfestplatz auf der Engelberg-Hochebene. 37 Aktive und 102 Jungschwinger standen sich im Sägemehl gegenüber. Den Festsieg holte sich zum zweiten Mal innert vier Jahren Tiago Vieira. Der Schwergewichter aus den Reihen des Schwingklubs Aarau besiegte den favorisierten Bruno Gisler gleich zweimal und triumphierte am Schluss mit zwei ganzen Punkten Vorsprung. Er hatte schon nach fünf Gängen als Sieger festgestanden. Trotzdem gab er auch in der Endausmarchung nochmals vollen Einsatz und besiegte Vorjahressieger Gisler bei seinem voraussichtlich letzten Regionalschwingfest mit einem Wyberhaken sehr spektakulär.
Ausgelaugter Patrick Räbmatter
Die grosse Zuschauerkulisse, die sich mehrheitlich am schattigen Waldrand aufhielt, spendete anerkennenden Applaus, obwohl viele dem Solothurner Leader bei seinem letzten Engelberg-Auftritt einen dritten Tagessieg nach 2010 und 2017 gegönnt hätten.
Mit offensichtlich halbleeren Batterien trat das Zofinger Aushängeschild Patrick Räbmatter an. Zum Auftakt brachte der Uerkner zwar Bruno Gisler bei einem Angriff ernsthaft in Schwierigkeiten. Doch der dreifache «Eidgenosse», der in zwei Wochen zurücktritt, rettete sich knapp aus der Unterlage. Als sich ein «Gestellter» abzeichnete, wagte «Räbi» einen Schlungg. Diese Absicht durchschaute der Routinier und konterte erfolgreich. Nach zwei Siegen mit der Maximalnote bremste der defensiv eingestellte Attelwiler Kaj Hügli den Uerkner mit einem «Gestellten» definitiv aus der Entscheidung.
Nochmals zwei Plattwürfe gegen Thomas Stüdeli und Beat Lisser verhalfen immerhin noch zu Rang 3b. «Es läuft zurzeit nicht rund», runzelte Patrick Räbmatter nach der kühlenden Dusche die Stirn. Er habe wohl in den letzten Wochen zu viele Schwingfeste bestritten. Deshalb will er am nächsten Wochenende den Fricktaler Abendschwinget in Effingen auslassen. Anschliessend folgen sechs Schwingfeste an fünf Wochenenden, darunter die Bergfeste auf dem Weissenstein und Brünig. Von Wolfgang Rytz