
Schulhaus Reiden: Die statistischen Zahlen haben verfangen
Die Reider Stimmbevölkerung hat mit 56 Prozent deutlich Ja zu einem neuen Schulhaus gesagt. Damit setzt die Gemeinde einen Schlusspunkt hinter jahrelanges Gezänke. Bürgerinnen und Bürger von Reiden waren dieser ewigen Diskussion, diesem Hin und Her zwischen Standort und zwischen der Grösse des Schulhauses allmählich überdrüssig. Und eines hat ihnen der Gemeinderat eindringlich vermittelt: Die Schülerzahlen steigen, die Provisorien sind alt – Reiden braucht ein neues Schulhaus.
Vor allem die statistischen Zahlen haben bei der Bevölkerung wahrscheinlich verfangen. Vor deren Hintergrund konnte die Alternative der IG-Reiden nicht überzeugen – vermeintlich besserer Standort und weniger Kosten hin oder her. Vor allem Eltern schulpflichtiger Kinder wollten endlich ein Ende der provisorischen Containerlösungen und nahmen eine höhere Pro-Kopf-Verschuldung in Kauf. Vermutlich liegt das auch daran, dass man im Vergleich zur Abstimmung vor drei Jahren bewusst den Inhalt in den Vordergrund gerückt hat. Zudem drohte der Gemeinderat: Bei einem Nein gehe es zurück auf null. Das war geschickt. Das Risiko war vielen Bürgern wohl zu gross.
Zu hoffen ist, dass mit dem Ja nun ein wenig Ruhe einkehrt in Reiden. Wahrscheinlich aber nicht für lange. Als Nächstes steht nämlich bereits die Abstimmung über einen Sonderkredit zur Rettung der Badi Reiden an. Die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass es eine Badi braucht, kann der Gemeinderat in diesem Fall nicht mit steigenden Zahlen von Badigängern untermauern.