Folgt heute das Ende für den FC Rothrist in der 2. Liga inter?

Alles oder Nichts – um das geht es am Samstagabend für den FC Rothrist. Für das erklärte Ziel «Klassenerhalt» ist im letzten Saisonspiel gegen den FC Muri (18 Uhr) zwingend ein Sieg nötig. Gleichzeitig muss der Tabellenzwölfte der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 auf eine Niederlage des FC Olten bei Pajde oder auf eine tiefe Anzahl Strafpunkte in Kombination mit einem Unentschieden des FC Dulliken gegen Wangen b.O. hoffen. «Das Schicksal liegt nicht mehr in unseren eigenen Händen», bringt es Rothrists Klubpräsident Dieter Morf auf den Punkt, «wir brauchen das Glück im eigenen Spiel und in jenem unserer Mitkonkurrenten, und Muri muss einen schlechten Tag erwischen.»

Die Chancen auf einen erfolgreichen Ausgang schätzt er 50:50 ein. «Wir sind motiviert, alles zu geben», sagt Morf. Der 53-jährige Aarburger verrät, dass man sich während der Begegnung nicht über den Spielstand auf den anderen Plätzen informieren wird. «Wir wollen gewinnen und sehen dann, wie die anderen Resultate ausgefallen sind», sagt Morf, der keine Nachwehen von der 1:6-Klatsche im Derby von letzter Woche beim SC Schöftland befürchtet.

Kein Weltuntergang
Der Inhaber eines Architekturbüros kann trotz der angespannten Situation eine gewisse Gelassenheit nicht verheimlichen. «Ein Abstieg wäre für den FC Rothrist kein Weltuntergang. Uns war von anfang Saison klar, dass es mit den vorhandenen Mitteln eng wird», erklärt Morf. Nach dem Aufstieg in die 2. Liga inter im Sommer 2015 habe das Rothrister Fanionteam drei tolle Saisons in der fünfthöchsten Schweizer Fussballklasse erleben dürfen. «Und das notabene als Dorfklub», wie Morf betont.

Die begrenzten Möglichkeiten sind für Dieter Morf nicht der Hauptgrund, weshalb der FC Rothrist im Abstiegskampf steckt. Viel eher sieht er das Problem an der grossen Anzahl an Mannschaften aus den umliegenden Gemeinden, die in dieser Saison in der 2. Liga inter vertreten sind. «Das gibt zwar viele Derbys und kurze Anreisen, aber die Spieler haben dadurch auch eine breitere Auswahl», sagt Morf.

Während andere Vereine mit lukrativeren Angeboten lockten, blieb der FC Rothrist seiner Philosophie treu und stellte die Mannschaft unter diesem Aspekt zusammen. «Es hat einige Leistungsträger dabei, aber das Kader ist schmal», sagt Morf. Wenn einige Spieler ausfallen, «wird die Aufgabe schwierig.»

Mit zwei Szenarien befasst
In dieser Hinsicht würde ein Neustart in der regionalen 2. Liga jedenfalls Sinn machen. «Das wäre sicher einfacher, auch für unsere Juniorenabteilung, auf die wir viel Gewicht legen», gesteht Dieter Morf. Weil sich die Verantwortlichen des FC Rothrist schon länger mit der möglichen Relegation befassen, seien sie auf beide Szenarien vorbereitet.

So wurden bereits viele Gespräche mit Spielern geführt und die Verträge mit dem Trainerduo Oscar Muino/Leo Moccia vorzeitig um eine weitere Saison verlängert. «Der Abstieg würde uns nicht wie ein Blitzschlag treffen», sagt Dieter Morf. «Es sind gute Voraussetzungen vorhanden, um weiter zu arbeiten – egal, in welcher Liga.»

Alle Spiele und die Tabelle der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 finden Sie hier.