
Das Schoren-Stadion in Langenthal erhält «sichere» Banden aus Finnland
Auch ohne Eis herrscht im Langenthaler Eishockeystadion Schoren reger Betrieb. «Wir sind mittlerweile ein Ganzjahresbetrieb», sagt Geschäftsführer Ruedi Minder und blickt in die Vergangenheit zurück. Vor zwei Jahren entstand die «Hall of SCL» unter der Stehplatzrampe, im letzten Jahr wurden die neue Presse- und eine neue Sitzplatztribüne gebaut und alles frisch verkabelt.
Weil laut Regelvorschrift des Schweizerischen Eishockeyverbands die Banden ab nächster Saison absorbierend sein müssen, damit das Verletzungsrisiko sinkt, wird trotz kürzlich begonnener Sommerpause schon wieder hart gearbeitet. Vor zwei Wochen wurde das alte Bandensystem abgebaut, ehe in dieser Woche die neuen Banden installiert werden. «Unsere Mitarbeiter sind 100 Prozent angestellt. Deshalb machen wir den Grossteil dieser Arbeiten selbst», sagt Ruedi Minder.
Bessere Sicht und Sicherheit
Bis am Freitagabend soll auch das Plexiglas – Acrylglas – an den 68 Einzelteilen angebracht sein. Damit ist der Langenthaler Schoren weiterhin Nationalliga-tauglich. Künftig wird die Sicht und die Sicherheit für die Zuschauer noch besser sein. Die Scheiben sind bis zu drei Meter breit und um einiges höher. Abstufungen oder gar scheibenlose Banden wie zuletzt vor der Strafbank sind ab sofort Geschichte. Mit Ausnahme der Spielerbank wird das Acrylglas um die ganze Eisfläche herum durchgezogen sein. Das Netz hinter den beiden Toren wird den Vorschriften entsprechend etwas durchsichtiger und weiter oben befestigt.
«Die Banden sind aus Finnland. Aktuell werden in der Schweiz mehrere solche Systeme eingebaut. Sie haben auch uns überzeugt», verrät Ruedi Minder. In der zweiten Juliwoche werden die neuen Banden mit Werbung ausgestattet, diese Platten müssen mit dem neuen System aber nicht mehr angeschraubt, sondern können ganz einfach eingeklemmt werden.
Geringeres Verletzungsrisiko
Freuen tut dies vor allem den SC Langenthal, dem ohne diese Banden vielleicht sogar die Spielberechtigung entzogen würde. «Tests haben deutlich gezeigt, dass das Verletzungsrisiko sinkt. Deshalb begrüssen wir das natürlich sehr», sagt Sportchef Noël Guyaz. Auch in der Mannschaft sei darüber gesprochen worden – denn gerade, wer einen Check entgegennimmt, spürt diesen je nach Bandensystem unterschiedlich stark. «Die Spieler freuen sich auf die neuen Banden, daran besteht kein Zweifel», sagt Guyaz.
Mit den neuen Banden ist die Instandstellung der Eishalle während der Sommerpause noch nicht abgeschlossen. Geschäftsführer Ruedi Minder würde gerne noch ein bisschen weiterarbeiten. «Ich möchte einen Würfel mit vier Uhren – in jede Richtung eine – anbringen. Heute können nicht alle Zuschauer von ihren Plätzen aus eine Uhr sehen», erklärt der Kunsteisbahn-Geschäftsführer. Ausserdem ist ein Vordach hinter der Halle geplant, damit das Zelt abgebaut werden kann, Zuschauer aber weiterhin im Trockenen das Gastronomie-Angebot nutzen können.
Aktuell verhindern einzig die Finanzen diese Veränderungen, weshalb Ruedi Minders Verhandlungsgeschick gefragt ist. Spätestens im nächsten Sommer sollen aber diese Aufwertungen den Schoren sowieso verschönern.