Drei Platzverweise und ein Punkt für den FC Aarau

Anlässlich des Muttertages lancierte der FC Aarau im Heimspiel gegen Wil eine besondere Aktion: Alle Matchbesucherinnen (natürlich nur alle Ü16) erhielten am Eingang einen Gutschein für ein Cüpli. Eine nette Geste zur Verbesserung der Zuschauerzahl, die leider auf geringe Resonanz stiess: Die Stadionspeakerin vermeldete nur 2197 Zuschauer – weniger Zuschauer im Brügglifeld gab es in dieser Saison lediglich am 12. März gegen Rapperswil-Jona (0:1). Immerhin: Die, die gekommen sind, wurden mit einem animierten Match belohnt. Zwar war das in der ersten Halbzeit keine gehobene Fussballkunst, dafür wars unterhaltend. Viele Chancen auf beiden Seiten und je ein Tor für die beiden Teams: Ciarrocchis 1:0 für den FCA in der 43. Minute glich Cortelezzi nur zwei Minuten später wieder aus. 

Nach dem Seitenwechsel gelang erneut dem Heimteam die Führung: Tasar traf aus spitzem Winkel zum 2:1, die Vorarbeit lieferte wie schon beim 1:0 der momentan überragende Gianluca Frontino. Die Führung für Aarau hielt erneut nicht – in der 78. Minute markierte Alves das verdiente 2:2. Dass der Sieg und somit die Vorentscheidung um Tabellenplatz 6 aus der Hand gegeben wurde, hatte der FCA sich selber zuzuschreiben. Gleich zwei Aarau-Profis flogen vom Platz: Nach 63 Minuten und der zweiten Gelben Karte Olivier Jäckle, nach 80 Minuten wegen Schiedsrichterbeleidigung Alessandro Ciarrocchi. Zwischenzeitlich wurde auch Trainer Stephan Keller von Schiedsrichter Klossner auf die Tribüne verwiesen.

Eine emotionale zweite Halbzeit, an deren Ende der FCA glücklich und zufrieden mit dem Punkt sein muss. Der angestrebte Heimsieg nach zuletzt zwei Erfolgen auswärts (3:1 in Wohlen; 3:2 in Rapperswil-Jona) wurde zwar verpasst – aber sieben Punkte aus drei Spielen sind eine gute Bilanz und untermauern die Ambitionen der Aarauer, ohne Druck die verkorkste Saison mit Abstand zu beenden.