Brüderliche Harmonie beim SC Zofingen

Julio Sant Anna und Henrique Dos Santos Wellington haben viele Gemeinsamkeiten. Beide sind schnell, spielen im Sturm, stammen aus Brasilien und sorgen vor dem gegnerischen Tor für grosse Gefahr. In der vergangenen Winterpause ist eine weitere Parallele hinzugekommen, als Wellington sich für den Wechsel zum SC Zofingen – und damit zu Julio Sant Anna – entschlossen hat. Obwohl sich die beiden Südamerikaner vorher nicht kannten, haben sie schnell zueinander gefunden. «Er ist ein guter Freund und wie ein Bruder für mich», sagt Dos Santos, den alle nur Wellington rufen, über seinen jüngeren Landsmann. «Wir sehen uns beinahe jeden Tag.» Dass das Duo abseits des Platzes harmoniert, macht sich auch auf dem Rasen bemerkbar. 13 Tore hat Mittelstürmer Julio Sant Anna in 19 Meisterschaftspartien bereits erzielt, oft auch dank Wellingtons starker Vorarbeit auf dem Flügel. Letzterer ist mittlerweile bei drei Treffern angelangt, vor einer Woche sorgte der 25-jährige Linksfuss beim 1:0-Erfolg gegen seinen Ex-Klub Wangen b.O. gar für das entscheidende Tor. «Ich bin glücklich hier, wir sind eine tolle Truppe. Die Spieler und die Trainer sind sehr freundlich, die Trainings top vorbereitet», weiss Wellington sein neues Umfeld zu schätzen.

Für den Mann aus der Nähe von São Paulo ist das Engagement in Zofingen nicht das erste in der Schweiz. Im Juli 2011 kam Wellington aus Brasilien nach Wangen, ehe es ihn zwei Jahre später zu Breitenrain in die 1. Liga Promotion zog. Nochmals knapp zwei Jahre später schloss sich Wellington mitten in der Vorrunde dem Ligakonkurrenten und Kantonsrivalen Köniz an, bis sein erstes Schweiz-Abenteuer im Januar 2015 zu Ende ging. Dass ihn die Rückkehr ausgerechnet zum SC Zofingen geführt hat, begründet Wellington mit seinen sportlichen Ambitionen. «Ich will aufsteigen und auf einem höheren Level Fussball spielen», sagt er, «und mit Zofingen stehen die Chancen dazu nicht schlecht.»

Respekt und Motivation

Die Ausgangslage vor Beginn des Meisterschafts-Endspurts ist für den SC Zofingen tatsächlich verlockend. Acht Punkte müssen die Thutstädter in den letzten fünf Partien noch gewinnen, um den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. Deren drei hat die Mannschaft von Trainer Nicola Nocita im Heimspiel gegen den FC Olten budgetiert. Denn ein Sieg gegen den Tabellenzwölften ist für den Leader der 2.-Liga-inter-Gruppe 5 Pflicht, wenn er das Aufstiegsrennen nicht unnötig spannend machen will. «Wir werden hart arbeiten müssen, um zu gewinnen», sagt Wellington. Wichtig sei, dass man neben dem nötigen Respekt vor dem Gegner auch die Motivation mitbringe. «Dann können wir frei aufspielen», sagt er.